Frau Grollmann-Mock erläutert, dass das Personalwirtschaftskonzept in dieser Form letztmalig auf den Weg gebracht werde und gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten und dem Personalrat abgestimmt worden sei. Der zuständige Fachbereich werde das haushaltsrelevante Personalwirtschaftskonzept, das sich mit den Personalkosten und der Stellenentwicklung beschäftige, zukünftig  wieder stringent vom Personalentwicklungskonzept, bei dem es vorrangig um die Entwicklung des Personals gehe, trennen. Der zuständige Fachbereich werde ab 2020/21 wieder ein Papier vorlegen, in dem Änderungen explizit aufgeführt werden.

 

Herr Gießwein möchte wissen, wann seine Fragen aus der letzten Sitzung beantwortet werden und warum es zu wenig Personal gebe. Das Personalwirtschaftskonzept sei das gleiche wie im letzten Jahr. Er frage sich, wie man das mit der Fürsorgepflicht für Mitarbeiter der Stadt vereinbaren könne. Die Personalkostenplanung sei eine Grundlage. Er bekomme von der Verwaltung immer wieder die Antwort, es sei zu wenig Personal für die Erfüllung aller Aufgaben vorhanden.

Herr Lenz hat auch den Eindruck, dass es personelle Probleme gebe, was man ja auch bei Sitzungen sehe. Aus der Stellungnahme von Frau Rath zur Vorlage 139/2019/1 ergebe sich, dass man auch ein Besetzungsproblem, also einen Mangel an Menschen, habe, und nicht nur zu wenig Stellen.

Herr Schier sieht das auch so. Seine Fraktion unterstütze die Auffassung des Personalrates. Der Bürger müsse sonst damit leben, dass bestimmte Aufgaben nicht mehr erfüllt werden könnten.

Herr Schweinsberg erklärt, dass die Verwaltung, wenn alle Mitarbeiter da sind, ihre Aufgaben erledigen könne. Man wolle aber auch die Hebesätze halten und Herr Guthier habe z.B. eine Prioritätenliste vorgelegt, die sehr sinnvoll sei.

Herr Kirschner merkt an, dass es in der Personalbedarfsberechnung durchschnittliche Fehlzahlen gebe, die man einplanen könne. Stellen zu diskutieren, finde er schwierig. In der Justiz und an Schulen gebe es genaue Größen zur Berechnung einer Stelle. Dies sei in der Verwaltung schwierig und auch schwierig zu durchschauen. Er hielte es für einen großen Gewinn, wenn man mithilfe der REFA-Methode eine belastbare Personal-Bedarfsplanung vornehmen könnte.

Herr Lenz möchte nicht über einzelne Stellen diskutieren. Der Rat gebe nur das Personal-Budget vor und man brauche ein Budget für Personalgewinnung. Schwelm stehe nicht auf Platz eins als Arbeitgeber, weil es nicht groß und die Vergütung dementsprechend gering sei. Schwelm sollte als Arbeitgeber interessanter werden.

Herr Kirschner macht deutlich, dass die SPD ebenfalls wolle, dass die Stadt Schwelm als Arbeitgeber interessant bleibe. Mit monetären Anreizen könne die Stadt aus tarifrechtlichen Gründen nicht locken

Herr Schier ist der Auffassung, man müsse umdenken, da man sich über Jahre nicht um die Gewinnung von Personal gekümmert, sondern dieses eingespart habe.

Herr Schweinsberg berichtet, im Jugendhilfe Ausschuss habe man angefangen, zu überlegen, wie man Kollegen ins Haus holen könnte. Die Büro-Situation sei kein Aushängeschild und es werde sich mit der Realisierung des neuen Standortes vieles verbessern.

Frau Grollmann-Mock ergänzt, dass die Stadt vermehrt ausbilden werde, evtl. auch Bademeister. Das Problem seien nicht die fehlenden Stellen, sondern fehlende Köpfe und Langzeiterkrankte. Man hoffe auf bessere Arbeitsbedingungen im neuen Rathaus.

Herr Beckmann hält die Arbeitsplätze und das Lohnniveau nicht für attraktiv. Er ist der Meinung, dass das Geld der Kosten des neuen Rathauses in Personal gesteckt werden könnte. Ein anderer Standort hätte seiner Meinung nach weniger Kosten verursacht. Außerdem müsse die Kooperation mit anderen Kommunen und dem Kreis gefördert werden. Dann bestehe das Ausfall- und Vertretungsproblem auch nicht.

Frau Burbulla meint, dass man sich auch „an die eigene Nase fassen“ müsse. Sie könne es nicht verstehen, wenn die FDP die Verwaltung mit vielen Anträgen und Aufträgen beschäftige. Es solle nicht nur nach neuem Personal gesucht, sondern auch das vorhandene wertgeschätzt werden, was z.B. durch Beförderungen geschehen könne.

Frau Rath erläutert, dass auch Mitarbeiter, die sich fortbilden, ohne Ersatz fehlen. Zum Vorschlag von Herrn Beckmann bezüglich einer Kooperation erklärt sie, dass es interkommunale Zusammenarbeit bereits gebe, diese aber auch Grenzen habe. Das Personal-Wirtschaftskonzept müsse deutlich überarbeitet werden und im nächsten Jahr werde etwas anderes vorgelegt. Frau Rath bittet aber darum, in diesem Jahr so weiter  zu verfahren.

Frau Mollenkott ergänzt, dass allen die Situation beim Personal bewusst sei. Man halte es aber nicht für sinnvoll, angesichts der Haushaltslage eine Beförderungssperre anzuordnen.

Herr Schweinsberg ist der Auffassung, dass man auch bei den Angestellten auf einem guten Weg sei. Es gebe fast keine Befristungen mehr. Die Alterspyramide zeige, dass man sich jetzt nach Nachwuchskräften umsehen müsse. Alle Stellen würden durch ein unabhängiges Büro bewertet.

Nach Auffassung von Herrn Müller sollte Herr Beckmann nicht alle Diskussionen über Ausgaben mit seiner anderen Auffassung zum Thema „neues Rathaus“ verknüpfen.

Herr Kirschner meint, die FDP habe den Unterschied zwischen investiven und konsumtiven Ausgaben nicht verstanden. Man sei der Meinung, dass man allen Arbeitnehmern Wertschätzung entgegen zu bringen habe und die Belastung der Mitarbeiter tragbar sein müsse.

Herr Beckmann erwidert, man müsse Sachanlagevermögen auch aufbringen und man solle der Verwaltung mitgeben, was Kernaufgabe sei. Wichtig sei die IT. Die Kernaufgaben sollten gut erledigt werden.

Herr Gießwein bemerkt, dass man im Jugendhilfe-Ausschuss gesagt habe, Personal sei eine originäre Aufgabe der Bürgermeisterin. Wenn an dem Konzept gearbeitet worden wäre, hätte man die Probleme jetzt nicht. Man habe seit zwei Jahren keine Verbesserung des Konzeptes, so dass man seit zwei Jahren über dasselbe spreche.

Frau Hiller erwidert hierzu, sie sehe das Problem, dass gewisse Dinge nicht erledigt worden seien. Aber es gebe Krankheitsausfälle; die Fachbereichsleitung sei langzeiterkrankt und deren Aufgaben müssten jetzt mit erledigt werden.

Frau Rath fügt hinzu, dass die Gleichstellungsbeauftragte und der Personalrat lange mit der Personalabteilung diskutiert hätten. Im nächsten Jahr werde man am Personalwirtschaftskonzept beteiligt. Es handele sich nicht um eine Kopie vom letzten Jahr, sondern es gebe Veränderungen. Ab Januar werde man Druck machen.

Herr Gießwein stellt klar, dass Frau Hiller nicht gemeint war. Die Bürgermeisterin hätte seiner Auffassung nach spätestens im Januar eingreifen und den Fachbereich 1 aufstocken müssen. Seine Kritik gehe in Richtung Verwaltungsleitung.

Herrn Lenz würde es schwerfallen, nicht zuzustimmen, aber nicht, weil er nichts auszusetzen habe, sondern weil die Zeit dränge. Interkommunale Zusammenarbeit sei nichts Schlechtes und es müssten für Schwelm individuelle Lösungen gefunden werden. Die interkommunale Verwaltung müsse gestärkt werden. Man gehe den Weg für das nächste Jahr noch mit, aber dann müsse es einen Veränderungsprozess geben.


Kenntnis genommen