Sachverhalt:
Der Wilhelmsplatz wird aktuell vorrangig als
Parkplatz und als Festgelände für das Heimatfest genutzt. Auf dem Gelände sind
keine Parkplätze markiert, sodass die Parkplatzfläche aufgrund schräg/weit
auseinander stehender Fahrzeuge nicht immer effizient ausgenutzt wird und
mitunter PKW zugeparkt werden. Die Platzfläche befindet sich insgesamt derzeit
in einem baulich schlechten Zustand. Die derzeitige Beleuchtung der Platzfläche
ist nicht mehr DIN gerecht.
Für Fußgänger oder Radfahrer gibt es keine
sicheren Querungsmöglichkeiten. Zwischen fahrenden und parkenden PKW sind
insbesondere Kinder gefährdet. Die mangelnde Beleuchtung trägt in den
Abendstunden zu einem „Angstraum“ bei. Die Unebenheiten in der
Fahrbahnoberfläche sind potentielle Stolperkanten, von denen für
mobilitätseingeschränkte Personen eine Gefährdung ausgeht.
Der Rat der Stadt Schwelm hat in seiner
Sitzung am 28.09.2023 außerplanmäßige Mittel in 2023, in Höhe von 60.000,00 €
für „Planungsleistungen ISEK-Maßnahme II 10 Wilhelmsplatz“ bereitgestellt.
Für das Haushaltsjahr 2024 sind 80.000,00 €
für die weiteren Planungen vorgesehen.
Ein Bodengutachten mit entsprechenden
Rammkernsondierungen sowie eine topografische Aufnahme wurden bereits
durchgeführt und liegen für die weitere Planung vor. In dem nächsten Schritt
ist die Entwurfsplanung zu beauftragen.
In die
Entwurfsplanung sollen die folgenden Aspekte einfließen:
1.
Integriertes
städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)– Innenstadt Schwelm
Zielvorgabe: Der
öffentliche Raum bietet eine hohe Aufenthaltsqualität sowie ein attraktives
Wohn- und Standortumfeld und wird den Anforderungen an zukunftsweisender
Mobilität gerecht.
Die Parkplätze
auf dem Wilhelmsplatz sind neu geordnet und in erhöhter Anzahl vorhanden. Eine
Fuß- und Radwegeverbindung verbessert die Anbindung zwischen Wilhelmspark und
Kulturhaus, gleichzeitig ist die nördlich begrenzende Grundstücksgrenze
gestalterisch aufgewertet.
Des Weiteren
verläuft über den Wilhelmsplatz eine potenziell bedeutende Fuß- und Radverkehrsverbindung
zwischen Wilhelmstraße und Römerstraße. Insbesondere für Radfahrende ist eine
zur Fußgängerzone parallellaufende Achse wichtig.
2. Empfehlungen
aus dem Parkraum und Mobilitätskonzept (PMK) für die Stadt Schwelm
Für den
Wilhelmsplatz wird zunächst empfohlen eine Markierung der Stellplätze
auszuarbeiten und umzusetzen. Dabei sind die topografischen Gegebenheiten der
Platzfläche zu berücksichtigen. Ob eine Markierung des Parkplatzes zu einem
geringeren oder größeren Stellplatzangebot führt, ist ohne detaillierte
Ausarbeitung nicht abzuschätzen.
Im Hinblick auf
die Verkehrssicherheit und Nutzbarkeit der Parkierungsanlage sollte unbedingt
eine Markierung erfolgen. Darüber hinaus bietet der Wilhelmsplatz ein
besonderes Potenzial zur Entwicklung eines geordneten Parkplatzes.
Es wird empfohlen
auch hinsichtlich der Schaffung von mehr Stellplätzen den Wilhelmsplatz neu zu
gestalten. Hierzu wird die Durchführung einer Nutzen-Kosten-Analyse unter
Berücksichtigung aller relevanten Rahmenparameter empfohlen.
3. Ergänzungen/Erweiterungsvorschläge
der Verwaltung
Der Vorschlag der Verwaltung entspricht und erweitert die Empfehlungen
des ISEK sowie des kürzlich beschlossenen Parkraum- und Mobilitätskonzepts.
Die von dem ISEK
sowie dem PMK vorgesehene Neuordnung der Parkplätze unter Berücksichtigung der
örtlichen sowie der topographischen Verhältnisse wird von der Verwaltung
grundsätzlich unterstützt und durch die folgenden Punkte geplant und umgesetzt.
Um die
Attraktivität der Innenstadt in Verbindung mit dem Einzelhandel zu stärken,
sowie die kurzen Wege für Besucher der Stadt aufrecht zu erhalten und den
Parksuchverkehr im Innenstadtbereich zu minimieren, priorisiert die Verwaltung
die Zentralisierung von Parkmöglichkeiten.
Es soll geprüft
werden, ob durch Ausnutzung der Topographie die Möglichkeit besteht in Teilen
eine zweite Parkebene zu schaffen, welche dann auch neue Möglichkeiten für die
Nutzung als Festplatz (Heimatfestkirmes) mit sich bringt.
Gleichzeitig soll
der Platz seinen Charakter als Multifunktionsfläche steigern und somit weitere
Möglichkeiten für Veranstaltungen bieten. Der Bereich unter einer möglichen
Parkebene könnte perfekt im Rahmen des Heimatfestes für die Schausteller
genutzt werden, die Platz für ihre Wohnwagen benötigen. Hierzu soll ein enger
Austausch mit der Organisationsleitung des Heimatfestes und weiterer relevanter
Akteure der Innenstadt und des Heimatfestes durchgeführt werden. Die
Neugestaltung wird sich insbesondere durch die Schaffung einer ebenen und
geraden Multifunktionsfläche positiv auf die Planung und Durchführung der
Schwelmer Heimatfestkirmes auswirken.
Neben dem Erhalt
der vorhandenen Baumreihe entlang der Wilhelmstraße soll der Platz durch
weitere Bepflanzungen klimatisch aufgewertet werden. Durch die Anordnung von
Verweilbereichen sowie einer klaren Fuß- und Radwegeverbindung zwischen
Wilhelmspark und Römerstraße soll die Aufenthalts- und Nutzungsqualität
maßgeblich erhöht werden.
Im Zuge des
steigenden Anteils an E-Fahrzeugen sollen Lademöglichkeiten sowohl für PKW als
auch für Fahrräder mitgedacht werden. Eine Station für Leihfahrräder wäre
denkbar. Entstehen soll ein moderner Mobilitätshub. Ein mögliches
Parkleitsystem kann auch in diesem Zusammenhang mitgedacht werden, das auf
weitere freie Parkmöglichkeiten im Innenstadtbereich verweisen kann.
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung
wird beauftragt, eine Entwurfsplanung für die Neugestaltung des Wilhelmplatzes
zu vergeben. Das Projekt ist „Maßnahme II 10“ des 2019 beschlossenen ISEKs.
Bei der Planung
sollen die in der Vorlage vorgestellten Aspekte für die zukünftige
Ausgestaltung des Wilhelmsplatzes berücksichtigt und visualisiert werden.
Zielsetzung ist die Anmeldung der Maßnahme im Rahmen der Städtebauförderung.
Finanzielle Auswirkungen:
Produkt Nr. |
Bezeichnung
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09.01.02/0349.785200
Planungsleistungen ISEK II 10 - Wilhelmsplatz
Aufwand |
Ertrag |
Einmalig |
Wiederkehrend |
Investiv |
Konsumtiv |
Bedarf i. Haushaltsjahr 2024 |
Folgekosten ja |
Im Etat
enthalten: |
ja |
|
nein |
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80.000,00€ zum Etat, für das Haushaltsjahr 2024 angemeldet. Nach Beschlussfassung der Vorlage werden die Haushaltsmittel freigegeben. |
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Deckungsvorschlag: Nicht notwendig
Auswirkungen auf
das Klima:
Begründung:
Die Umgestaltung des
Wilhelmsplatzes ist klimarelevant mit positiven Auswirkungen.
Aus Sicht des
Klimaschutzes werden in Zukunft weniger Treibhausgasse emittiert, da
Parksuchverkehr verringert wird.
Die neu
hergestellten Oberflächen werden in heller Farbe gepflastert oder durch neu
errichtete Aufenthaltsbereiche vollständig entsiegelt, was sich positiv auf das
Umgebungsklima sowie die Abstrahlwärme der neuen Flächen auswirkt.
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Der Bürgermeister in Vertretung gez. Schweinsberg |
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