Sachverhalt:
In der Sitzung des
Sozialausschusses am 27.01.2022 wurde beschlossen, auf eine
Wohnraumbedarfsanalyse zu verzichten. Aus dem Wohnungsmarktprofil der NRW-Bank,
weiteren Recherchen (u. a. Wohnungsmarktgutachten Wohnungsneubaubedarf in NRW
bis 2040) sowie den Beratungen des Runden Tisches Wohnraumbedarf lassen sich
folgende Schlussfolgerungen ableiten:
Der Anstieg der
Haushalte, die einen Wohnberechtigungsschein beantragen, sowie die leichte
Zunahme von Arbeitslosigkeit und Bezieher*innen von Transferleistungen, deuten
darauf hin, dass auch in Zukunft günstiger/bezahlbarer Wohnraum in
ausreichendem Maße benötigt wird.
Rein quantitativ
gibt es in Schwelm genügend Wohnraum, dieser bedarf jedoch einer qualitativen
Aufwertung. Es werden modernere, aber auch - aufgrund des demographischen
Wandels - vermehrt barrierearme bzw. –freie Wohnungen benötigt.
Da die
Bevölkerungsgruppe steigt, die sich in der Familiengründungsphase befindet, ist
davon auszugehen, dass diese Familien zukünftig größere Wohnungen benötigen
bzw. teilweise auch den Erwerb eines Eigenheims anstreben. Andererseits gibt es
laut Auskunft der Schwelmer & Sozialen Wohnungsbaugenossenschaft seit
geraumer Zeit eine erhöhte Nachfrage nach kleineren, moderneren Wohnungen
(50-60 qm). Es wäre daher wünschenswert, wenn sich in Schwelm eine private
Wohnungstauschbörse etablieren würde.
Wie sich
insbesondere der Bestand an öffentlich geförderten Wohnungen in Schwelm
darstellt, bleibt im Hinblick auf die Entwicklung zukünftiger geplanter
Baumaßnahmen (z. B. Hecker Etagen) abzuwarten. Neben dem bereits begonnenen
Projekt „Quartier Möllenkotten“ durch die Silberlake Real Estate Group GmbH
gibt es aktuell eine Bauvoranfrage eines heimischen Investors für ein weiteres
Projekt.
Seitens der
Stadtverwaltung wird es auch weiterhin einen regelmäßigen Austausch mit den in
Schwelm ansässigen Wohnungsgesellschaften zu den Themen „Entwicklung des
heimischen Wohnungsmarktes“ und „Wohnraumproblematiken“ geben. Wichtige
Informationen aus diesen Gesprächen werden bei Bedarf in den zuständigen
Ausschüssen thematisiert.
Beschlussvorschlag:
Nachfolgend aufgeführte Leitlinien sollen bei der zukünftigen städtebaulichen Ausrichtung der Stadt Schwelm Berücksichtigung finden:
- Wohnraumförderung ist weiterhin erforderlich, vor allem angesichts der zu erwartenden Zunahme von Altersarmut.
- Unterstützung bei der Herstellung von Neubauqualität im Bestand anstelle von Neubauten, insbesondere die Schaffung von barrierearmen oder -freien Wohnraum durch den Hinweis auf das bestehende KfW Förderprogramm.
- Zukünftiges Bauland sollte zum Teil für den
sozialen Wohnungsbau (insbesondere Wohnungen für Einzelpersonen sowie
Großfamilien) sowie für den Bau von Wohneigentum ausgewiesen werden.
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Der Bürgermeister i.V. gez. Kauke |