Sachverhalt:
Die für den Betrieb der bebauten Grundstücke (z. B. Verwaltungsgebäude,
Schulen) anfallenden konsumtiven Aufwendungen werden von dem Fachbereich 320
(Administratives Immobilienmanagement) im Produkt 01.01.17 über verschiedene Haushaltsstellen
abgewickelt. Da im Rahmen der Etatplanungen die zukünftig tatsächlich
anfallenden Kosten nie exakt planbar sind und aus unterschiedlichen Gründen
immer Schwankungen unterworfen sind (z. B. Witterungsverhältnisse, Verlängerung
bestehender Mietverhältnisse, unvorhersehbare Krankheitsausfälle der
Reinigungskräfte), sind die wesentlichsten Haushaltsstellen in einem sog.
Deckungskreis mit der Nr. 101170 zusammengefasst. Hierdurch wird über das
Instrument der gegenseitigen Deckungsfähigkeit der Haushaltsansätze auch bei
notwendigen Ansatzüberschreitungen auf einzelnen Haushaltsstellen im Laufe des
Haushaltsjahres weiterhin die Liquidität des Fachbereichs sichergestellt.
Die Beantragung zusätzlicher Haushaltsmittel ist damit erst dann
erforderlich (in der Regel zum Jahresende), wenn sich abzeichnet, dass das noch
zur Verfügung stehende Restbudget des Deckungskreises nicht ausreichen wird, um
die noch bis zum Jahresende zu erwartenden Zahlungsverpflichtungen zu decken.
So verhält es sich aktuell zum Zeitpunkt der Vorbereitung dieser Vorlage
(31.10.2023). Nach der Finanzsoftware (mps) des Fachbereichs „Finanzen“ hat der
vorerwähnte Deckungskreis zum Stichtag keine verfügbaren Mittel mehr und ist
bereits in Höhe von rd. 8.200,-- EUR überbucht. Um die jetzt und in den
nächsten Wochen noch mit Bezug zum Haushaltsjahr 2023 bestehenden
Zahlungsverpflichtungen begleichen zu können, ist die Bewilligung der HÜ
dringend erforderlich. Beispiele hierfür sind:
- Noch zu leistende Aufwendungen im Bereich des Winterdienstes
- Ausstehende Rechnungen für die Gebäudereinigung
- Noch zu leistende Zahlungen im Bereich „Mieten und Pachten“
Die Notwendigkeit zur Beantragung weiterer Haushaltsmittel zum Jahresende
zeichnete sich bereits im Controllingbericht zum 30.09.2023 ab.
Um daher die Liquidität des Fachbereichs 320 für das Haushaltsjahr 2023
in den nächsten Wochen sicherzustellen, wurde anhand vorliegender
Erfahrungswerte bzw. im Wege der Schätzung eine Prognose erstellt, wie hoch der
noch benötigte Mittelbedarf auf einzelnen Haushaltsstellen des betreffenden
Deckungskreises 101170 sein wird. Insgesamt haben sich folgende Beträge
ergeben, die als überplanmäßige Mittel bereitgestellt werden müssten:
Haushaltsstelle 01.01.17. …. |
Mehrbedarf / EUR |
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a) 524130
- Versicherungen |
43.400,-- |
|
b) 524192
- Winterdienst |
46.200,-- |
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c) 524193
- Gebäudereinigung |
166.400,-- |
|
d) 542200
- Mieten und Pachten |
83.200,-- |
|
|
Gesamt: |
339.200,-- |
Zu a) - 01.01.17.524130 - "Versicherungen"
Der hier für 2023 errechnete Mehrbedarf von 43.400,-- EUR ist begründet
durch Preissteigerungen, durch notwendige, aber im konsumtiven Ansatz nicht
enthaltene Bauleistungsversicherungen sowohl für das Kultur- und Rathaus, als
auch für die Sanierung des Brunnenhäuschens.
Zu b) - 01.01.17.524192 - "Winterdienst"
Das Gesamtbudget für das Jahr 2023 war bereits zum Ende des Monats März
2023 vollständig aufgezehrt, sodass für die Monate November bis Dezember 2023
keine Mittel mehr zur Verfügung stehen. Nach den Erfahrungswerten aus den
Vorjahren wird für die noch kommenden Monate November und Dezember von einem
Mittelbedarf in Höhe von 46.200,-- EUR ausgegangen.
Zu c) - 01.01.17.524193 - "Gebäudereinigung"
Die Haushaltsstelle ist aktuell mit rd. 14.900,-- EUR überbucht, jedoch
sind bis zum Jahresende weitere Kosten in Höhe von rd. 151.500,-- EUR zu
erwarten, so dass insgesamt eine Haushaltsüberschreitung in Höhe von
rd.166.400,-- EUR erforderlich wird. Der Betrag der benötigten
Haushaltsüberschreitung erklärt sich aus den üblichen Schwankungen / Unwägbarkeiten
wie z. B. Kostensteigerungen beim Materialeinkauf, höhere Vertretungskosten für
langzeiterkrankte städtische Reinigungskräfte oder Überführung weiterer
Eigenreinigungsreviere in die Fremdreinigung.
Zu d) - 01.01.17.542200 - "Mieten und Pachten"
Die Haushaltsstelle ist aktuell bereits mit rd. 27.000,-- EUR überbucht.
Darüber hinaus sind bis zum Jahresende noch Aufwendungen von rd. 56.200,-- EUR
erforderlich. Die insgesamt zusätzlich benötigten Finanzmittel errechnen sich
folglich auf 83.200,--EUR. Dieser Mehrbedarf erklärt sich im Wesentlichen durch
die Verzögerung beim Einzug der Bücherei und der Musikschule in das neue
Kulturhaus. Durch die verlängerte Anmietung von Fremdobjekten entstanden
Mehrkosten von rd. 47.200,-- EUR, die nicht im Etatansatz 2023 berücksichtigt
wurden. Entgegen der ersten Annahme, wurde eine weitere Nutzung des
Archivstandortes Bergstraße 7 erforderlich, dies führte zu ungeplanten
Mehraufwendungen in Höhe von rd. 15.200,-- EUR. Die restlichen Mehraufwendungen
resultieren aus erforderlichen Schönheitsreparaturen nach dem Auszug der
Bücherei (4.000,-- EUR) und aus Mieterhöhungen bei verschiedenen Mietobjekten
(Notarztrettungswache am Helios-Klinikum) die zum Zeitpunkt der Planung nicht
vorhersehbar waren. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass im
Controllingbericht zum 30.09.2023 ein höherer Differenzbetrag zwischen
Etatansatz und tatsächlichen Mittelbedarf ausgewiesen wird. Diese Abweichung
zwischen dem vorstehend berechneten HÜ-Bedarf von 83.200,-- EUR und der
Ansatzüberschreitung lt. Controllingbericht erklärt sich durch
buchungstechnische Besonderheiten im Zusammenhang mit der
umsatzsteuerbehafteten Miete der Schwelm ArENa.
Zusammenfassend wird daher vorgeschlagen, den vorstehend erläuterten
zusätzlichen Mittelbedarf für das Jahr 2023 in Höhe von insgesamt 339.200,--
EUR durch die Bewilligung von Haushaltsüberschreitungen gemäß vorbeschriebener
Aufteilung sicherzustellen. Die Deckung ist durch Mehrerträge /
Mehreinzahlungen bei der Haushaltsstelle 10.01.01.431100 „Verwaltungsgebühren“
sichergestellt.
Beschlussvorschlag:
Im Produkt
01.01.17 - "Administratives Immobilienmanagement" werden für das
Haushaltsjahr 2023 überplanmäßige Aufwendungen / Auszahlungen in Höhe von
insgesamt 339.200,00 EUR bewilligt. Diese Beträge teilen sich wie folgt auf die
nachstehend aufgeführten Haushaltsstellen auf:
Haushaltsstelle 01.01.17. …. |
||
…524130 - Versicherungen |
43.400,-- |
|
…524192 - Winterdienst |
46.200,-- |
|
…524193 - Gebäudereinigung |
166.400,-- |
|
…542200 - Mieten und Pachten |
83.200,-- |
|
|
Gesamt: |
339.200,-- |
Die Deckung ist durch Mehrerträge / Mehreinzahlungen in gleicher Höhe bei
der Haushaltsstelle 10.01.01.431100 - „Verwaltungsgebühren“ sichergestellt.
Finanzielle Auswirkungen:
Produkt Nr. 01.01.17 |
Bezeichnung
Administratives Immobilienmanagement |
Aufwand |
Ertrag |
Einmalig |
Wiederkehrend |
Investiv |
Konsumtiv |
Bedarf i. Haushaltsjahr 339.200,00 |
Folgekosten 0,00 |
Im Etat
enthalten: |
ja |
|
nein |
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Deckungsvorschlag:
Die Deckung ist durch Mehrerträge / Mehreinzahlungen bei der
Haushaltsstelle 10.01.01.431100 „Verwaltungsgebühren“ sichergestellt.
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Der Bürgermeister In Vertretung gez. Schweinsberg |