Sachverhalt:

Im Rahmen der Initiative „Schwelm besser machen“ wurde als eine Idee das Projekt „Essbares Schwelm“ von der Zivilgesellschaft vorgeschlagen (vgl. Anlage 01_Essbares Schwelm). Die Idee, der aufgegebene Standort Spielplatz Mühlenteich soll umgestaltet werden zu einem „Urban Gardening“ Projekt, einem Gartenprojekt inmitten der Innenstadt.

Projektidee Essbares Schwelm

Der ehemalige Spielplatz soll in seiner Grundstruktur erhalten werden (vgl. Anlage 02_Übersichtsplan Spielplatz Mühlenteich). Der Bereich der Wasserspirale könnte als Kräuterspirale neu genutzt werden. Färberpflanzen sollen ebenfalls gepflanzt werden. Das geplante Pflanzkonzept sieht eine vielfältige Nutzung vor und auch alte Gemüsesorten sollen Berücksichtigung finden. Dieser Bereich könnte auch für Vorträge genutzt werden, wenn die Hauswand gegenüberliegend weiß gestrichen würde. Derzeit laufen Gespräche mit dem Eigentümer des Hauses. Auf der Spirale könnte ein Beamer montiert werden, wenn ein Vortrag oder ein Filmabend geplant sind.

Auf der gesamten Fläche könnten verteilt Hochbeete angelegt werden, in denen Gemüse und Kräuter gezogen werden können. Die Hochbeete sollen wie im Projekt besprochen selber mit Holz aufgebaut werden, wären mobil und somit später wieder versetzbar.  Gebaut werden könnten die Beete durch die Beteiligung von Jugendgruppen. Sowohl beim CVJM als auch beim Städtischen Jugendzentrum existieren Werkstätten in denen die Hochbeete hergestellt werden können. Je ein Beet könnte von einem Paten, einer Patin gepflegt werden. Denkbar wäre es dabei auch, die in der Nähe gelegenen Kindergärten oder die Grundschule einzubeziehen. Erste Kontakte zur Lebenshilfe e.V. wurden aufgenommen.

Im tiefer liegenden Dreieck, dem früheren Sandkasten, kann – neben weiteren Hochbeeten – eine Sitzgruppe installiert werden, die zum Verweilen einlädt. Auch hier können die Jugendlichen tätig werden.

In der hinteren Ecke des Platzes kann ein Bauwagen seinen Platz finden. Er würde vom AtelierSieben ausgeliehen. Innen können dort Gartengeräte deponiert werden. Hocker können hier ebenfalls einen Platz finden, so dass sich die Aktivitäten nach außen erweitern lassen.

Die vorhandenen Bäume und Hecken bleiben erhalten. Den Rückschnitt der Bäume würde weiterhin die Stadt übernehmen. Die Brombeere, die derzeit im hinteren Teil des Platzes heftig wuchert würde zurückgeschnitten. Sie bleibt aber erhalten. Darüber hinaus wird das vorhandene Grün in den derzeitigen Beeten durch Obststräucher ergänzt.

Es werden keine weiteren Flächen versiegelt und alle, die die Fläche bisher nutzen, können das auch weiterhin tun. Das Angebot soll mit wenigen Mitteln so schnell wie möglich umgesetzt werden. Finanziert werden soll das Vorhaben durch Sachspenden und Eigenleistungen. Für die Stadtverwaltung würden keine Kosten entstehen.

Mit den Anlieger:innen und Anwohner:innen wurden erste Gespräche geführt. Sie begrüßen die Idee und würden das Projekt unterstützen. Ein Anlieger hat den Wunsch geäußert, einen kleinen Teil der städtischen Fläche zu erwerben, um eine Balkonanlage für seine Mieter zu realisieren. Dieses Vorhaben würde die Stadtverwaltung gerne unterstützen, da die Umsetzung ebenfalls zu einer Belebung der vorhandenen Fläche beitragen würde.

Nächste Schritte

Als nächster Schritt ist die Erarbeitung eines Pachtvertrages für die Fläche geplant. Der Pachtvertrag soll zwischen der Stadt Schwelm und dem Verein Netzwerk der guten Taten Schwelm e.V. geschlossen werden. Der Verein hat sich bereit erklärt, stellvertretend für die Bürger:innen als Vertragspartner zur Verfügung zu stehen. Vertraglich würde vereinbart dem Verein die Fläche zur Umsetzung des Projektes „Essbares Schwelm“ unentgeltlich für einen Zeitraum z.B. von fünf Jahren zur Verfügung zu stellen. Der Verein würde sich im Gegenzug dafür verpflichten, das Projekt dort umzusetzen und die Pflege der Fläche zu übernehmen.

Nach Abschluss des Vertrages könnte mit der Bewirtschaftung des Projektes begonnen werden.

Parallel würde die Stadtverwaltung beauftragt, weitere Schritte zum Verkauf eines kleinen Teilbereichs der Fläche vorzubereiten. Der Verkauf der Fläche würde erneut dem Liegenschaftsausschuss zur Entscheidung vorgelegt werden.

Beschlussvorschlag:

1. Der Rat der Stadt Schwelm beschließt, anteilig die ehemalige Spielplatzfläche Mühlenteich für das Projekt „Essbares Schwelm“ aus der Initiative „Schwelm besser“ machen zur Verfügung zu stellen. Er beauftragt die Verwaltung die weiteren Schritte zur Umsetzung zu veranlassen.

2. Der Rat der Stadt Schwelm beschließt, die Vorbereitung des Verkaufs eines Teilstücks der ehemaligen Spielplatzfläche Mühlenteich an einen Anlieger für die Aufwertung einer angrenzenden Wohnimmobilie.