Betreff
Sachstand Geflüchtete in Schwelm
Vorlage
172/2023
Aktenzeichen
221/1.02DA
Art
Berichtsvorlage

Sachverhalt:

 

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im März 2022 hielten sich nach unseren Erkenntnissen 386 ukrainische Flüchtlinge in Schwelm auf. Aufgrund von Aus- und Weiterreisen sind derzeit noch 334 Flüchtlinge in Schwelm ansässig. Die überwiegende Mehrzahl dieser Ukrainer*innen erhält mittlerweile Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II, bewohnt eigene Wohnungen oder lebt bei Bekannten.

 

Es werden derzeit nur vereinzelt Vorsprachen von ukrainischen Vertriebenen im Asylbereich in der Abteilung Soziales registriert. Diese fliehen aus dem täglich umkämpften Gebiet Cherson.

 

Die Evangelische Kirchengemeinde hat der Stadt Schwelm die Liegenschaft des ehemaligen Kindergartens Sternenzelt zur Unterbringung von Geflüchteten fast kostenfrei zur Verfügung gestellt. Seitens der Stadt sind lediglich die laufenden Betriebskosten zu übernehmen. Die Liegenschaft wird aktuell hergerichtet; die Kosten aus den vorgenannten Mitteln bestritten. In dieser Liegenschaft ist eine Unterbringung von bis zu 20 Personen (insbesondere Familien) vorgesehen.

 

Des Weiteren ist geplant, vier städtische Wohnungen im Gebäude Wiedenhaufe 11 für die Unterbringung von Flüchtlingen herzurichten.

 

In der Vergangenheit hat die Unterbringung von behinderten Geflüchteten und Vertriebenen immer wieder zu großen Problemen geführt, da die Unterkunft Kaiserstraße für die dauerhafte Unterbringung dieses Personenkreises nicht geeignet ist. Es ist daher beabsichtigt, behindertengerechte Wohncontainer zu beschaffen. Aktuell wird ein Teil des Parkplatzes an der ehemaligen Turnhalle Markgrafenstraße für die Aufstellung dieser Container favorisiert, da an diesem Standort eine Versorgung mit Energie aus der Turnhalle sichergestellt werden kann.

 

Kinder und Jugendliche

 

Zur Gruppe der Ukraine-Flüchtlinge gehören 125 Kinder und Jugendliche über 6 Jahre, 25 Kinder sind unter 6 Jahre.

 

Kitas

 

Zurzeit (Stand Juli 2023) besuchen 8 Kinder aus der Ukraine Schwelmer Kitas.

 

Schule

 

Von den 125 Kindern sind 98 Kinder schulpflichtig, 75 davon für die Klassen 1-10, 23 für die Sek II bzw. Berufskolleg. 27 Kinder besuchen zurzeit die Grundschulen, 48 Kinder und Jugendliche besuchen die Klassen 5-10. Wie viele Jugendliche das Berufskolleg besuchen ist nicht bekannt. Weitere 7 Kinder werden im neuen Schuljahr an den Schwelmer Grundschulen eingeschult.

 

Unbegleitete minderjährige Asylsuchende

 

Verstärkt werden auch unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMAs) nach Schwelm zugewiesen. Bisher konnten mit unter großen Anstrengungen alle in bestehenden Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht werden.

 

Aufnahmequoten

 

Die Aufnahmequote für Flüchtlinge im laufenden  Asylverfahren (Verteilstatistik FlüAG) liegt für Schwelm (Stand 30.06.2023) bei 100,74 % (= 378 Personen). Die Quote ist somit derzeit etwas übererfüllt (100 % = 375 Personen).

 

Bei der Aufnahmeverpflichtung von bereits anerkannten Asylbewerbern (Verteilstatistik Wohnsitzauflage) liegt die Erfüllungsquote (Stand 02.07.2023) bei 68,90 % (=219). Danach sind 99 weitere anerkannte Flüchtlinge aufzunehmen, um ein 100 % Erfüllungsquote (= 318 Personen) zu erreichen.

 

Seit Jahresbeginn werden der Stadt Schwelm neben Asylsuchenden aus den Ländern Syrien, Afghanistan oder dem Irak auch anerkannte Flüchtlinge zugewiesen. Es handelt sich hierbei sowohl um Einzelpersonen wie auch Familienverbände.

 

Entwicklung der Flüchtlingszahlen

 

Jahr

Fälle

Flüchtlinge

davon geduldete Flüchtlinge

31.12.2013

60

91

16

31.12.2014

80

146

26

31.12.2015

279

530

37

31.12.2016

177

357

87

31.12.2017

116

214

73

31.12.2018

84

162

94

31.12.2019

73

143

66

31.12.2020

66

121

65

31.12.2021

59

103

67

31.12.2022

73

126

58

30.06.2023

56

104

51

 


Graphische Darstellung
Entwicklung der Flüchtlingszahlen

 

 

Herkunftsländer der Flüchtlinge im Leistungsbezug Asyl zum Stichtag 30.06.2023

 

Ukraine                12 Personen

Syrien                                   10 Personen

Irak                                          8 Personen

Tadschikistan      8 Personen

Afghanistan                         6 Personen

Ghana                    6 Personen

Serbien                  6 Personen

Armenien                             5 Personen

Iran                                         5 Personen

Pakistan                                5 Personen

Albanien                               4 Personen

China                                      4 Personen

Libanon                                 4 Personen

Mazedonien                        4 Personen

 

Die übrigen Asylbewerber und Geduldeten kommen u.a. aus Aserbaidschan, Burundi, Kongo, Kosovo, Marokko sowie der Türkei.


Graphische Darstellung
Herkunftsländer

 

 


 

 


 

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

gez. Marcus Kauke