Betreff
Musikschulfachkräfte heute, morgen und übermorgen
Vorlage
126/2023
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

1. Bei der St?dt. Musikschule haben in den letzten 3 Monaten f?nf Honorarkr?fte mit den Unterrichtsf?chern Violine, Trompete, Horn, Kontrabass und Gesang ihre Vertr?ge gek?ndigt, da sie TV?D-Stellen an anderen Musikschulen antreten werden. Betroffen von den K?ndigungen sind bisher 25 Unterrichtsstunden und 50 Sch?ler*innen. Mit Hilfe des Kollegiums, das sich f?r die Zeit bis zu den Sommerferien zu ?berstunden bereit erkl?rt hat und ?ber die Aufstockung einer halben Stelle Violine auf Vollzeit zum 01.05.2023 konnten die fehlenden Stunden aufgefangen und weiter unterrichtet werden. F?r Neuanmeldungen gibt es momentan keinerlei weitere freie Kapazit?ten.

2. Mittlerweile liegen der Musikschule f?r das neue Schuljahr, das am 01.08.2023 beginnt, 150 neue Anmeldungen f?r das Jekits-Programm vor, die unter den momentanen Voraussetzungen zum gr??ten Teil nicht bedient werden k?nnen. Jekits wurde im Jahr 2007 in Schwelm eingef?hrt und hat sich zu einem laufenden F?rderprogramm des Ministeriums f?r Kultur und Wissenschaft NRW entwickelt. Immer mehr Kinder aus den Grundschulen Engelbertstra?e und L?ndchenweg melden sich zum Unterricht an und auch aus den anderen beiden Grundschulen, die aus dem Programm ausgestiegen waren, verzeichnet die Musikschule seit dem letzten Jahr wieder verst?rkt Zulauf. Die Musikschule Schwelm liegt mit einer Weitermacherquote von ca. 70% der Kinder aus den 2. und 3. Schuljahren mit an der Spitze der Musikschulen in NRW.

3. Laut dem Verband der Musikschulen werden in den n?chsten 6 Jahren ca. 60% der Musikschulleitungen und -lehrkr?fte in Rente gehen. Daher suchen zurzeit fast alle Musikschulen in NRW neues Personal in Festanstellung. In Dortmund hat der Rat beispielsweise gerade beschlossen, dass innerhalb der n?chsten 3 Jahre 23,5 Vollzeitstellen eingerichtet werden und die Musikschule dann weitestgehend nur noch mit Tarifbesch?ftigten agieren wird. Dazu kommt die Musikschuloffensive des Landes NRW, die landesweit die Einrichtung von TV?D-Stellen finanziell f?rdert.
Aus diesen Gr?nden sind Honorarkr?fte auf dem ?freien Markt? nur noch vereinzelt zu finden. Daher war auch die Suche der Musikschule Schwelm bis auf einen bereits verrenteten Kollegen im Bereich Trompete, der gl?cklicherweise auf Honorarbasis gewonnen werden konnte, leider nicht erfolgreich.

4. Um eine K?ndigung der noch verbliebenen Honorarkr?fte abzuwenden und die neu angemeldeten Jekits-Kinder beschulen zu k?nnen sowie den steigenden Anmeldezahlen gerecht zu werden, braucht die Musikschule mehr Personalkapazit?ten. Ben?tigt werden ab 01.08.2023 insgesamt 60 zus?tzliche Unterrichtsstunden, die sich auf 4 bereits vorhandene Lehrkr?fte mit den Unterrichtsf?chern Gitarre, Schlagzeug, Klavier, Blockfl?te und Musikalische Fr?herziehung verteilen. Der Bedarf kann unter Verwendung von 1,00 Stellen E 9b aus der Personalreserve zur H?lfte gedeckt werden. Mit der bereits getroffenen Nachfolgeregelung f?r die Musikschulleitung zum 01.02.2024 steht gleichzeitig eine 0,7 Stelle E 9b f?r ann?hernd den anderen Teil zur Verf?gung. Bis dahin kann der Stundenbedarf unter Bewilligung von Mehrarbeit sichergestellt werden.

Ohne Nachbesetzung der Stellen kann zudem der Ansatz der Benutzungsgeb?hren nicht mehr erreicht werden (ca.- 14.000 ? f?r 2023).

In diesem Modell ist f?r das Jahr 2024 eine weitere Stellenmehrung in H?he von 0,47 Stellen vorgesehen.

Die ben?tigten Stellenanteile und Personalkosten k?nnen der detaillierten Auflistung der beigef?gten Anlage 1 entnommen werden.

5. Eine gut aufgestellte Musikschule, die den Bed?rfnissen der Schwelmer B?rger*innen gerecht wird, st?nde der Stadt Schwelm nicht nur als angehende ?Kinderfreundliche Kommune? gut zu Gesicht, sondern sie w?rde auch dem sozialen Aspekt, die Musikschullehrkr?fte aus ihren prek?ren Besch?ftigungsverh?ltnissen auf Honorarbasis in Festanstellung zu ?bernehmen, Rechnung tragen.
Zudem w?rde damit den Anforderungen aus dem Vertrag zur Musikschuloffensive, das Musikschulangebot mindestens auf dem Niveau des Jahres 2019 aufrecht zu erhalten, gefolgt.


Beschlussvorschlag:

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A)                 F?r den Kulturausschuss:

1.??????????? Der Kulturausschuss sieht den Bedarf der Musikschule zur Aufrechterhaltung des Angebotes, anstatt des Einsatzes von Honorarkr?ften, Stellen f?r Tarifbesch?ftigte einzurichten.

2.??????????? Der Kulturausschuss empfiehlt dem Hauptausschuss dazu 1,00 Stelle f?r das Produkt 04.01.03 - Musikschule im Rahmen des beschlossenen Stellenplans 2023 unter Verwendung einer 1,00 Stelle aus der Personalreserve zu beschlie?en.

B)                 F?r den Hauptausschuss

1.??????????? Der Hauptausschuss stimmt der Bereitstellung von 1,00 Stellen bei dem Produkt 04.01.03 - Musikschule unter Verwendung einer Stelle aus der Personalreserve zu.

2.??????????? Der Stellenplan 2023 wird nicht ausgeweitet.


Der B?rgermeister

gez. Langhard

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