Sachverhalt:
In der Stadt Wuppertal wird derzeit ein
sehr interessantes Radwegeprojekt durch die Bürgerbewegung „Wuppertalbewegung“
voran getrieben. Es handelt sich hierbei um den Umbau von ehemaligen
Bahntrassen zu gemeinsamen Fuß- und Radwegen sowohl entlang des Wuppertals in
Richtung Wpt.-Vohwinkel als auch bergan in Richtung Sprockhövel-Schee mit einem
Anschluss an die vorhandenen Radwege nach Hattingen und nach Haßlinghausen (s.
Anlage 1). Private Sponsorgelder sind reichhaltig gesammelt worden und ein
Förderantrag ist kürzlich durch die Stadt Wuppertal beim Land NRW gestellt
worden. Nähere Informationen zu dem Projekt können der Homepage der
Wuppertalbewegung (www.wuppertalbewegung.de) sowie der Anlage 2 entnommen
werden.
Da die ehemalige Bahntrasse auch durch
Wuppertal-Jesinghausen, also in direkter Nähe zur Schwelmer Stadtgrenze,
verläuft, stellt sich die Frage, ob zwischen Schwelm und der Trasse eine
geeignete Verbindung hergestellt werden kann. Dies würde von Schwelm aus die
Möglichkeiten eröffnen, über sichere und mit geringen Steigungen versehene
Radwege in das Ruhrtal und in das Rheinland zu gelangen.
Eine Verlängerung der ehemaligen
Rheinischen Strecke über die Bundesautobahn A1 bewertet die Verwaltung äußerst
skeptisch. Ein Brückenneubau über die verbreiterte A1 würde erhebliche
Geldmittel erfordern, deren Bereitstellung nicht sehr realistisch erscheint.
Statt dessen bietet sich aus Sicht der
Verwaltung eher eine Anbindung an die Nordbahntrasse über die Bundesstraße 7
bis Wuppertal-Jesinghausen an. Wie der beigefügten Anlage 3 zu entnehmen ist,
verläuft von Jesinghausen ein asphaltierter Weg bis zum Waldstück südlich des
Gewerbegebietes Wpt.-Nächstebreck. Dort verlaufen Gleistrasse und Fahrweg fast
niveaugleich parallel. Diese Stelle ist etwa 5 km Fahrtstrecke von der
Schwelmer Stadtmitte entfernt und könnte über den Radweg entlang der Talstraße
(B 7) konfliktfrei erreicht werden. Auf den letzten ca. 600 m von Jesinghausen
bis zum Anschlusspunkt müssten ca. 25 m Höhenunterschied überwunden werden.
Vertreter der Wuppertalbewegung und der
Stadtverwaltung Wuppertal haben am 28.08.2007 der Radwegekommission Schwelm vor
Ort über das Projekt berichtet. Es wurde auch über eventuelle
Anschlussmöglichkeiten zwischen der Nordbahntrasse und Schwelm diskutiert. Hier
wurden auch die Vorschläge des ADFC-EN vom 27.08.2007 (s. Anlage 4), den
Radverkehr alternativ zur Talstraße (B 7) über die Barmer Straße (L 726) und
anschließend Dieselstraße oder über die Straße In der Graslake zur Dieselstraße
und dann weiter nach Wuppertal-Jesinghausen zu führen, erörtert.
Den Radverkehr durch das Gewerbegebiet
In der Graslake zu führen wurde von den meisten Kommissionsmitgliedern kritisch
gesehen, so dass die Varianten Talstraße (B 7) und Barmer Straße (L 726) weiter
geprüft werden sollten. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der
Oberflächenbelag des separaten Radweges entlang der B 7 im Frühjahr 2008 durch
den Landesbetrieb Straßen NRW vollständig erneuert werden soll.
Als Anlage 5 ist beigefügt ein Schreiben
der Stadt Wuppertal vom 21.07.2007, in dem für eine stärkere regionale
Verankerung des Projektes mit den Nachbarstädten geworben wird. In der
beigefügten Mustervereinbarung würden sich die Unterzeichnerkommunen zu
gewissen, definierten Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs in der Region
verpflichten.
Die Verwaltung steht ein
solchen Vereinbarung grundsätzlich positiv gegenüber. Jedoch sollte für Schwelm
der Textentwurf umformuliert werden (s. kursiv markierten Textvorschlag). Denn
wie eingangs erwähnt, hält die Verwaltung eine Verlängerung der Rheinischen
Strecke nicht für realistisch. Vielmehr sollte eine Hinweisbeschilderung
entweder entlang der Talstraße (B 7) oder der Barmer Straße (L 726) erfolgen.
Da bis zur geplanten
gemeinsamen Unterzeichnung der Vereinbarung am 11.10.2007 in Wuppertal noch
nicht geklärt werden kann, welche Wegstreckenvariante gewählt werden soll, wird
von der Verwaltung empfohlen, die Vereinbarung mit der Passage: „Herstellung
der Beschilderung zwischen der Schwelmer Innenstadt und der Nordbahntrasse“
möglichst neutral zu formulieren.
Beschlussvorschlag:
Der
Bürgermeister wird beauftragt, die interkommunale Vereinbarung zur Stärkung des
Radverkehrs in der Bergischen Region zu unterzeichnen.
Die
im Textentwurf auf Seite 3 für Schwelm vorgesehene Formulierung: „Rheinische
Strecke vom Abzweig Jesinghausen bis Bebauung Stadtkern Schwelm (abhängig von
verfügbaren Mitteln über die A 1 oder unter Umgehung der A 1)“ ist zu streichen
und durch die Formulierung: „Herstellung der Beschilderung zwischen der
Schwelmer Innenstadt und der Nordbahntrasse“ zu ersetzen.
Finanzielle Auswirkungen:
Es
entstehen Kosten für die Aufstellung von Hinweisschildern. Die Anzahl der
Schilder ist noch nicht bekannt. Im Produkt 12.01.01 (Gemeindestraßen, -wege,
-plätze), Konto 522110 (an TBS für die Unterhaltung des sonstigen unbeweglichen
Vermögens) ist für das Jahr 2008 ein Betrag in Höhe von 5.000,- € enthalten.
1. Streckenverlauf Nordbahntrasse (1 Seite)
2. Machbarkeitsstudie Nordbahntrasse (20 Seiten)
3. Lageplan Jesinghausen (1 Seite)
4. Schreiben ADFC (2 Seiten)
5. Interkommunale Vereinbarung (6 Seiten)