- Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen vom 12.05.2018
- erneute Beratung nach Auftragsvergabe für das ISEK
Sachverhalt:
Vorbemerkungen:
Mit Schreiben vom 12.05.2018 hat die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen den
als Anlage 1 beigefügten Antrag eingebracht, der hiermit zur Beratung und
Beschlussfassung vorgelegt wird.
Intention des Antrags ist die Durchführung einer sogenannten
„Planungszelle“ im Rahmen der Erarbeitung des Integrierten Städtebaulichen
Entwicklungskonzeptes für die Schwelmer Innenstadt. Der Antrag wurde zunächst
mit der Vorlage 078/2018 in die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und
Stadtentwicklung am 04.06.2018 eingebracht und im Anschluss an die
stattgefundene Diskussion durch den Antragssteller bis auf Weiteres zurückgezogen.
Der Auftrag zur Erarbeitung des ISEK für die Schwelmer Innenstadt wurde
nach Vorbereitung der Verwaltung und mit Unterstützung des Vorsitzenden und
stellvertretenden Vorsitzenden des AUS an die Planungsgruppe Stadtbüro aus
Dortmund vergeben. Das Erarbeitungskonzept für das ISEK, das die Durchführung
einer „Planungszelle“ nicht vorsieht, stellte Herr Schäfer von der
Planungsgruppe Stadtbüro in der Sitzung des AUS am 12.09.2018 vor. Die
Nichtberücksichtigung des Instruments „Planungszelle“ soll in dieser Vorlage
thematisiert und durch den Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung beraten
werden.
Stellungnahme der Verwaltung:
Jede Gemeinde ist in Planungsprozessen jeglicher Größenordnung vor die
anspruchsvolle Aufgabe gestellt, die betroffene Bürgerschaft für die jeweilige
Themenstellung zu sensibilisieren. Dabei ist allgemein festzustellen, dass
die Bereitschaft der Öffentlichkeit,
sich zu beteiligen, in der Vergangenheit rückläufig ist. Dieser Entwicklung
steht die planungssystematische Grundforderung entgegen, Planungen im
öffentlichen Raum auf eine möglichst breite Beteiligung der Öffentlichkeit zu
stellen, um die bestmögliche Akzeptanz des Planungsergebnisses vorzubereiten.
Die Verwaltung hat in Anerkennung dieser planungssystematischen Grundmaxime
bereits bei der Strukturierung der Aufgabenstellung für die
Angebotsaufforderung an ausgewählte Büros der Beteiligung der Öffentlichkeit
entsprechenden Raum eingeräumt. Die Verwaltung entschied sich dazu, dass die
Referenzen der Büros für die Öffentlichkeitsbeteiligung zu 15% in die Bewertung
des entsprechenden Angebotes eingehen.
In dieser Vorgehensweise fühlt sich die Verwaltung auch grundsätzlich
durch den o.g. Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen bestärkt. Zur
Verdeutlichung dieser Einschätzung soll hier der Schlusssatz des Antrages
zitiert werden: „Wir halten es
bei dem genannten Themenfeld für unerlässlich, die Bürger*innenbeteiligung auf
breitere Füße zu stellen und neue Wege zu gehen, um möglichst viele
Schwelmer*innen in den anstehenden Prozessen mitnehmen zu können.“
Die mit der
Erarbeitung des ISEK für die Schwelmer Innenstadt beauftragte Planungsgruppe
Stadtbüro überzeugte unter anderem mit einem strukturierten und zielgerichteten
Konzept zur Beteiligung der Öffentlichkeit. Dabei überzeugten insbesondere die
praktikablen Beteiligungsformen und –formate. Dieser Vorlage ist als Anlage 2
ein Papier der Planungsgruppe Stadtbüro beigefügt, das die vorgesehene und
vertraglich vereinbarte Form der Bürgerbeteiligung skizziert und für die Beratung
in Erinnerung ruft. Die Planungsgruppe Stadtbüro hat sich in dem Papier zum
Beteiligungselement „Planungszelle“ geäußert.
Im Ergebnis
bewertet die Verwaltung das von der Planungsgruppe Stadtbüro angestrebte
Konzept zur Öffentlichkeitsbeteiligung als adäquat und umfassend. Insbesondere
sind die für eine Gemeinde unserer Größe angedachten Maßnahmen zur Beteiligung
der BürgerInnen aus Verwaltungssicht zielführend. Die zusätzliche Durchführung
einer „Planungszelle“ hingegen wird in Abstimmung mit dem Büro für die
Erarbeitung eines ISEK - auch aufgrund des finanziellen Mehraufwands - als
nicht erforderlich eingestuft. Der finanzielle Mehraufwand steht in
Abhängigkeit vom anzusetzenden Tagessatz von 26,20 Euro, der Anzahl der
teilnehmenden BürgerInnen, den Arbeitstagen sowie dem anfallenden
Betreuungsaufwand. Im Übrigen hat die Verwaltung bei der Bezirksregierung in
Arnsberg in Erfahrung gebracht, dass keine Fördermöglichkeit für die
Durchführung einer „Planungszelle“ besteht.
Beschlussvorschlag:
ohne
|
Die Bürgermeisterin i.V. gez. Schweinsberg |