Sitzung: 23.04.2015 Rat der Stadt Schwelm
Beschluss: Vorberatung - einstimmig und weiter
Abstimmung: Ja: 37
Vorlage: 082/2015/1
Bürgermeister
Stobbe schlägt analog zur Sitzung des Hauptausschusses vor, mit dem
interfraktionellen Antrag der CDU, B‘90/Die Grünen, FDP und SWG/BfS zu
beginnen.
Für
Herrn Feldmann hat der Antrag durchaus sympathische Aspekte. Die Fraktion DIE
LINKE. könnte dem Vorschlag vollkommen zustimmen, wenn die Prüfung der
Schließung der Moltkestraße gestrichen würde.
Herr
Flüshöh erläutert die dahinter liegende Idee, die drei Verwaltungsgebäude
abzureißen und am Standtort Moltkestraße ein neues Gebäude entstehen zu lassen.
Herr
Feldmann erklärt, dass seine Fraktion ein Problem mit einem Rathausbau an der
Moltkestraße habe, da die Verkehrsanbindung dieses Bereiches nicht gut sei.
Herr
Stobbe wendet ein, dass es hier zunächst darum gehe, der Verwaltung einen Prüfungsauftrag zu erteilen und wenn
textliche Änderungen gewünscht werden, an Stelle von „Abriss“ möglicherweise
der Begriff „Aufgabe“ stehen könnte.
Herr
Kick gibt zu bedenken, dass die Zentralisierung der Verwaltung eines der
wichtigsten Projekte für die Zukunft der Stadt Schwelm darstelle. Die
SPD-Fraktion sehe aber die Variante 2 c mit einer Bauunterhaltung an dem
Standort nicht als zielführend an. Diese sollte ihres Erachtens nach nicht
weiter verfolgt. Da jedoch der gesamte Themenkomplex mit breiter politischer
Mehrheit auf den Weg gebracht werden sollte, würde sie trotzdem zustimmen, auch
wenn sie die Variante 2 c für nicht zielführend erachte.
Herr
Schwunk stimmt Herrn Kick in Teilen zu. Bei dem Projekt handle es sich um eine
Konsolidierungsmaßnahme. Es müsse jede denkbare Variante in Erwägung gezogen
werden. Durch Variante 2 c könnten mit deutlich geringeren Baukosten unter
einer Neubauvariante alle Arbeitsplätze, samt Musikschule und VHS an einem
Standort untergebracht werden.
Herr
Stobbe weist darauf hin, dass die Weiterverwendung des Schulgebäudes aktuell in
Prüfung stehe und erst heute Mittag hierzu weitere Unterlagen eingegangen
seien. Er bittet jedoch auch, zu berücksichtigen, dass es einen
Schließungsbeschluss gebe.
Nach
Ausführungen des Herrn Feldmann könnte sich die Fraktion DIE LINKE. einen
Neubau hinter dem jetzigen Rathaus vorstellen, da die Hauptstraße eine bessere
Anbindung an den ÖPNV, die z.B. den Menschen mit Behinderungen sehr
entgegenkomme. Das Schulgebäude könne für die Musikschule und die VHS
Verwendung finden.
Herr
Gießwein greift den Vorschlag des Bürgermeisters auf und ergänzt zur
Konkretisierung des Vorschlags 2 b des Antrags (kompletter Neubau), diesen mit
„Aufgabe“ der Häuser in der Hauptstraße und Moltkestraße zu bezeichnen.
Herr
Kranz spricht sich für einen minimalistischen und energieeffizienten Neubau
aus.
Frau
Burbulla schließt sich mit Hinweis auf die hohe Verschuldung der Stadt Schwelm
den Ausführungen des Herrn Kranz an. Es dürfe nichts unversucht bleiben, andere
Varianten zu untersuchen, um letztendlich das wirtschaftlichste Ergebnis zu
erreichen.
Herr
Philipp gibt zur Beschlussvorlage der Verwaltung den Hinweis, dass diese die
ausgesprochene Aufgabe an die Verwaltung erfülle, alles bisher geschehene
zusammenzufassen, um die neu in den Rat gewählten Mitglieder auf den aktuellen
Sachstand zu bringen.
Frau
Bubulla dankt für die umfangreichen Daten, die für sie als Neumitglied sehr
hilfreich seien.
Herr
Stobbe weist darauf hin, dass er klar zu Protokoll nehmen möchte, wie die
Aufgabe an die Verwaltung nun genau laute.
Zu
Variante 1 und der grundsätzlichen Frage der Zentralisierung müsse man sehen,
wie diese aussehen solle.
Bei
Variante 2 gehe er davon aus, dass lediglich die Daten zu aktualisieren seien.
Hier könne ggf. auch ein Studienbewerber für interessiert werden. Er schlägt
vor, die Zahlen, die seinerzeit von der Fa. Drees und Sommer aufbereitet worden
seien (Grundlage 9.000 qm) als Grundlage zu nehmen und sicherzustellen, hierzu
vergleichbare Zahlen zu erhalten.
Herr
Lenz bestätigt, dass zu Variante 2 b eine Aktualisierung der Werte ausreiche,
aber die Auswirkungen auf den Haushalt nicht vernachlässigt werden dürfen. Auch
diese seien zu aktualisieren. Die Anforderung, die Kosten sowie die Kosten aus
haushaltsrechtlicher Sicht darzustellen, bestehe im Übrigen für alle drei
Varianten.
Herr
Gießwein weist darauf hin, dass der interfraktionelle Antrag auch noch andere
Aspekte enthalte, wie z.B. die Energie und die CO2-Bilanz.
Zu der
CO2-Bilanz erläutert Herr Stobbe, dass diese bisher nicht angestellt
worden sei, da ein Neubau ohnehin unter bestimmten Anforderungen errichtet
werde. Bei einer Sanierung müsse sie dann nachgeholt werden. Dies sei relativ
zügig möglich, koste jedoch 20 – 30.000 €. Ob diese dann für alle Varianten
eingeholt werden sollen, müsse dann zu gegebener Zeit nochmals mit der Politik
abgestimmt werden.
Herr
Striebeck korrigiert, dass die Kostenhöhe von 20 – 30.000 € nicht die Energie
und CO2-Bilanz betreffe, sondern bei dieser von einem Kostenfaktor
von 60 – 70.000 € netto zu sprechen sei. Hierbei handle es sich um eine der
umfangreichsten Untersuchungen überhaupt.
Herr
Lenz erkundigt sich, ob die Verwaltung dies aus eigenen Kräften durchführen
könne.
Herr
Stobbe erklärt, dass hierfür keine Haushaltsmittel berücksichtigt worden seien
und er davon ausgehe, dies nicht mit Bordmitteln umsetzen zu können.
Herr
Schweinsberg ergänzt, dass bisher noch keine Kalkulationen dazu aufgestellt und
Mittel im Haushalt vorgesehen wurden, da es im heutigen Rat zunächst um
die Auftragserteilung gehe.
Herr
Flüshöh schlägt vor, den interfraktionellen Antrag zu beschließen. Dieser könne
dann stufenweise abgearbeitet und die Politik Schritt für Schritt mit
Zwischenergebnissen versorgt werden. Er gebe zu Protokoll, dass dies aber dann
lieber früher als zu spät geschehen solle.
Frau
Dr. Hortolani würde die Angelegenheit gerne mehrheitlich auf den Weg bringen.
Da die bilanziellen Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar seien,
könne die Prüfung der finanziellen Notwendigkeiten evtl. im Finanzausschuss
erfolgen. Diese Möglichkeit sei ggf. auch über eine Antragstellung zu
erreichen.
Herr
Stobbe ist der Ansicht, dass sich dies automatisch ergeben werde, bietet aber
an, die Anregung der Frau Dr. Hortolani in das Protokoll aufzunehmen.
Anschließend
ruft Herr Stobbe zur Abstimmung über den nachstehend geänderten
Beschlussvorschlag aus dem interfraktionellen Antrag der CDU, B‘90/Die Grünen,
FDP und SWG/BfS auf:
Die Beschlussfassung über Verwaltungs-Vorlage 082/2015 wird damit obsolet.
Geänderter Beschluss:
- Der Rat der Stadt Schwelm erklärt seinen ausdrücklichen Willen, als
Konsolidierungsmaßnahme und zur nachhaltigen Entlastung des kommunalen
Haushalts, die drei dezentral verorteten Verwaltungsgebäude I bis III
aufzugeben und die Verwaltung an einem Standort zu zentralisieren.
- Der Rat der Stadt Schwelm beauftragt die Verwaltung, die drei
nachfolgenden Varianten unter den Gesichtspunkten „Finanzwirtschaftliche
Auswirkungen auf die Haushalte 2016-2021“, „Finanzwirtschaftliche
Gesichtspunkte im Hinblick auf eine Gesamtlebenszyklusbetrachtung“,
„etwaige Verkaufserlöse“,
Konsolidierungspotentiale im HSP“, „Energie- und CO2-Bilanz“ sowie
„Raumkonzept“, Auswirkung auf den Bürgerservice“ zu prüfen und gegenüber zu stellen.
a. Erweiterung und Sanierung des Verwaltungsgebäude in der Hauptstraße 14
b. Aufgabe der Häuser in der Hauptstraße sowie in der Moltkestraße und kompletter Neubau
c. Generalsanierung des Gebäudes „Hauptschule West“ inklusive der Halle
Alle Planungen sind unter Einbindung der
vorhandenen Daten und auf der Basis
einer Bruttogeschossfläche von
9.000 qm zu erstellen.
Abstimmungsergebnis: |
einstimmig: |
x |