Betreff
Sachstand SAE Energie
Vorlage
247/2022
Aktenzeichen
121-/AdB - ple
Art
Berichtsvorlage

Sachverhalt:

 

In Ergänzung zur Vorlage 199/2022 ist zu berichten:

 

  1. Organisatorische Maßnahmen

-       Der Beginn der Heizperiode musste aufgrund der Außentemperaturen auf die KW 37/2022 vorgezogen werden, da die vorgeschriebenen Mindest-Raumtemperaturen deutlich unterschritten waren.

-       In Abstimmung mit den Personalvertretungen Stadt und TBS wird auf formelle Dienstanweisungen verzichtet. Es ist festzustellen, dass sich die Belegschaft aktiv ins Energiesparen einbringt und grundlegende technische Einstellungen zentral gesteuert werden.

 

  1. Technische Maßnahmen

-       Ergänzend ist zu berichten, dass die zentrale Warmwasserversorgung für den Betrieb von Duschen mit Ausnahme der Schwelm-ArENa und der Sporthalle Märkisches Gymnasium eingestellt wurde.

-       Die Warmwasserversorgung der Duschen auf der Sportanlage An der Rennbahn wird nach der Winterpause Anfang Januar 2023 wieder in Betrieb genommen (siehe auch Punkt 3).

-       Das Abschalten der Straßenbeleuchtung kann nicht umgesetzt werden.

 

  1. Kommunikative Maßnahmen

-       „Beleuchtungsgipfel“ mit Vertretern der Polizei, Kirchen, Einzelhandel, Werbegemeinschaft, Wirtschaftsförderung am 24.10.2022. U. a. Diskussion und Abstimmung zum Thema Weihnachtsbeleuchtung, Sensibilisierung zum Thema Beleuchtung im öffentlichen und privaten Raum.

-       Festlegung der Schaltzeiten der Weihnachtsbeleuchtung auf 17.00 Uhr bis 21.00 Uhr.

-       Gespräch mit Vertretern des VfB Schwelm und SpVG Linderhausen am 16.11.2022 zur Situation Sportanlage An der Rennbahn. Im Ergebnis

a)       Reduzierung der Flutlichtnutzung im Trainingsbetrieb um die zwei Mittelmasten (ca. 33% Ersparnis). Bei Training von nur einer Mannschaft Reduzierung auf ein halbes Spielfeld ( nur eine Seite Außenmasten ca. 66 % Ersparnis),

b)      Spielpause ab Anfang Dezember,

c)                      Kein Trainingsbetrieb in den Weihnachtsferien (23.12.2022-08.01.2023),

d)                     Wiederinbetriebnahme der Warmwasserduschen ab KW2/2023.

-       Erfahrungsaustausch mit dem Stadtsportverband (Terminabstimmung für Dezember 2022 in Vorbereitung).

-       Fortführung der „Grüne- Briefe“-Reihe in der Verwaltung.

-       Die Personalräte der Verwaltung und der TBS werden regelmäßig über die Arbeit des SAE informiert. Insbesondere Maßnahmen, die Mitarbeitende betreffen, werden weiterhin eng abgestimmt.

 

  1. Weitere Überlegungen

-       Anpassung von Betriebs- und Heizzeiten (Heizung morgens später an, nachmittags eher aus) wird fortlaufend unter Berücksichtigung der Außentemperaturen für die jeweiligen Gebäude angepasst.

-       Der sog. „kalte Freitag“ (Heizung Donnerstagnachmittag aus, Montag Früh wieder an) wurde am 04. Und 11.11.2022 getestet, mit dem Ergebnis, dass bereits bei herbstlichen Temperaturen die Gebäude zu stark auskühlen und diese Überlegung nicht weiter verfolgt wird.

-       Verlängerung der Betriebsferien der Verwaltung für den Zeitraum 23.12.2022 bis 01.01.2023 wird vorgenommen.

-       Zusammenlegung von Büro- und Arbeitsräumen (konzentrierteres Heizen weniger Räume) ist aufgrund der Individualität der Gebäude nur mit erheblichem Aufwand verbunden, der außer Verhältnis steht und zunächst nicht weiter verfolgt wird.

 

In der Anlage sind die Gas- und Stromverbräuche aus den Jahren 2019 bis einschließlich Oktober 2022 für alle Gebäude (außer TBS) und exemplarisch für das Hallenbad, eine Grundschule und Sporthalle dargestellt. Erfolge der Energiesparmaßnahmen lassen sich hieraus nicht herleiten. Insbesondere eine Festlegung auf welcher Datenbasis die Einsparungen belastbar definiert werden sollen ist nicht möglich. Nach Auskunft der Energieversorger ist definitiv feststellbar, dass weniger Energie verbraucht wird (siehe WR Gevelsberg v. 15.11.2022 „Im EN-Kreis wird Gas gespart“).

 

Insgesamt ist festzustellen, dass alle Nutzer und Akteure das Thema Energiesparen sehr ernst nehmen und äußerst sensibel mit den beschriebenen Maßnahmen umgehen. Es wird von allen sehr viel abverlangt, insbesondere bei den festgelegten Raumtemperaturen. Ein besonderer Dank ist daher an alle auszusprechen.

 

Soziales

 

Die Energiekrise hat verschiedene Auswirkungen auch im Bereich der sozialen Hilfen. Die anstehende Wohngeldreform, aber auch die Einführung des Bürgergeldes führen zu einer Ausweitung des leistungsberechtigten Personenkreises. Damit einhergehend sind Steigerungen der Fallzahlen im Bereich Bildung und Teilhabe zu erwarten. Die Fallzahlen werden im Bereich des Wohngeldes mit einer Verdreifachung prognostiziert. Ein Anstieg ist im laufenden Jahr bereits festzustellen.

 

Die Personalsituation im Sozialamt ist sehr angespannt. Es musste aufgrund von Personalausfällen und unbesetzter Stellen Anfang Oktober für rund drei Wochen geschlossen werden. Die Antragsannahme und Kurzberatung war gewährleistet. Die Sachbearbeitung der Anträge kann derzeit jedoch nur eingeschränkt durchgeführt werden.

 

Dies nimmt die Verwaltung zum Anlass, die Struktur im Sozialamt zu prüfen. Als Sofortmaßnahme werden Mitarbeitende aus dem erweiterten Sozialamt sowie aus anderen Fachbereichen zur Unterstützung in Teilzeit eingesetzt. Zum 01.01.2023 sind bis auf eine zum Jahreswechsel frei werdende 0,5 Stelle alle Stellen im Sozialamt wieder besetzt. Die Nachbesetzung wird derzeit vorbereitet.

 

Um dem prognostizierten Anstieg im Bereich Wohngeld etwas entgegenzusetzen, werden neben den vorhandenen 2,0 Stellenanteilen weitere 1,5 Stellen bereitgestellt. Die aktuell freien Stellenanteile (2,0) sind bereits ausgeschrieben. Als Sofortmaßnahme in der Wohngeldstelle werden dort Mitarbeitende aus dem erweiterten Sozialamt zur Unterstützung eingesetzt.

 

Der Bereich Bildung und Teilhabe fand sich bislang im laufenden Geschäft der Sozialleistungssachbearbeitung wieder. Aufgrund der wachsenden Bedeutung dieses Leistungsbereiches ist eine 1,0 Stelle bereits ausgeschrieben.

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Die beschriebenen Maßnahmen lassen aufgrund der Komplexität keine Einschätzung der finanziellen Auswirkungen zu. Die Maßnahmen bewirken einerseits einer Verschärfung der Energiemangellage entgegenzuwirken, andererseits die damit verbundenen erheblichen Steigerungen der Energiebeschaffungskosten abzumildern.

 

 

 

 

 

 

Der Bürgermeister

gez. Langhard