Beschlussvorlage
Der Rat der
Stadt Schwelm beauftragt die Verwaltung, die Planungen für die Neubauten des
Rathauses und des Kulturzentrums auf der Grundlage der Entwurfsplanungen (Stand
05.08.2019) fortzuführen, und zwar auf der Grundlage der Kostenberechnungen mit
der Summe von 32.600.000 € (Stand 05.08.2019).
Die entsprechenden Mittel in Höhe von 32.600.000 € sind in die
Haushaltsplanungen 2020 ff. aufzunehmen.
Sachverhalt
Der Rat der
Stadt Schwelm hat in seiner Sitzung am 4.4.2019 mit der Vorlage
Nr.
026/2019/1 die Vorplanungen für das Rathaus und das Kulturzentrum beschlossen.
Mit dieser Beschlusslage wurden die Planungen fortgesetzt, sodass nunmehr die
Entscheidung zur Freigabe der Entwurfsplanungen sowie der Kostenberechnungen
notwendig ist.
In Folge des
Beschlusses zu den Vorplanungen im April 2019 wurden die zielführenden und konstruktiven
Arbeitsgespräche von den Beteiligten fortgeführt. Beteiligt waren der
Arbeitskreis Zentralisierung, der Generalplaner, der Projektsteuerer, die
Projektleitung sowie die verwaltungsinterne Lenkungsgruppe. Wichtige Themen,
wie z.B. Energiesysteme, die Ökologie oder aber auch die Nachhaltigkeit, wurden
intensiv besprochen.
Weiterhin
erfolgte eine enge Abstimmung mit dem Beirat für Menschen mit Behinderungen,
den Fachbereichen der Verwaltung sowie den Nutzern des Kulturzentrums
(Stadtbücherei, VHS Ennepe-Ruhr-Süd und städtische Musikschule). Darüber hinaus
hat der Beirat Zentralisierung mit Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung aus
der Innensicht der Verwaltungsarbeit heraus wichtige Anregungen und
Empfehlungen gegeben.
Die
Gesamtkostenberechnung für beide Objekte liegt bei ca. 32.600.000 €, wobei ca.
25.362.000 € auf das Rathaus (einschließlich einer Tiefgaragenebene) und ca.
7.238.000 € auf das Kulturzentrum entfallen. Demnach wird die vorgegebene
Baukostenobergrenze von 30.000.000 €, an der sich alle Beteiligten strikt
orientiert haben, um ca. 2.600.000 € überschritten.
Die
Mehrausgaben von ca. 2.600.000 € machen sich in der Hauptsache an drei
Kriterien fest:
So verlangen
die betont schwierigen Bodenverhältnisse auf beiden Grundstücken eine
aufwändigere Tiefengründung als
vorgesehen. Auf dem Gelände des Rathauses entsteht hierfür ein Mehraufwand in
Höhe von ca. 1.270.000 €, auf dem Gelände des Kulturzentrums in Höhe von ca.
235.000 €, insgesamt demnach ca. 1.505.000 €.
Die
Zentralisierung der Verwaltung verbindet sich nicht zuletzt mit Verantwortung
für die Umwelt. So war es den Fraktionen wichtig, auch ökologische Inhalte zu
berücksichtigen. Das Dach des neuen Rathauses wird mit seiner Begrünung und
einer teilweisen Baumbepflanzung zur Verbesserung und Abkühlung des Stadtklimas
beitragen. Zudem spart Photovoltaik auf dem Rathausdach Energie ein. Außerdem
soll ein alter Brunnen auf dem ehemaligen Brauereigelände geothermisch genutzt
werden. Für diese ökologischen Maßnahmen
entsteht ein Mehraufwand in Höhe von ca. 200.000 €.
Darüber
hinaus hat der Arbeitskreis Zentralisierung sich intensiv mit der Lebensdauer
von wichtigen Gewerken befasst. Dabei geht es nicht nur um den
Anschaffungspreis von Bauteilen wie „Innenwände“, „Fenster“, „Bodenflächen“ und
„Fassade“ in verschiedenen Materialien. Man prüfte auch, wie beständig diese
unterschiedlichen Werkstoffe hochgerechnet auf die Lebensdauer beider Gebäude
sind und wie Nutzungs- bzw. Sanierungs- und Abbruch- oder Entsorgungskosten zu
Buche schlagen. Die als wirtschaftlich zu betrachtenden Mehrkosten belaufen
sich auf ca. 370.000 €, wobei ca. 340.000 € auf das Rathaus und ca. 30.000 €
auf das Kulturzentrum entfallen.
Notwendige
Mehrausgaben wurden in dem intensiven Prozess durch Minderausgaben kompensiert,
wo Spielräume dies zuließen.
Die nun zur
Entscheidung vorliegenden Entwurfsplanungen unterscheiden sich nur marginal von
den Vorplanungen, die die Grundlage für die (auch auf der Frühjahrsmesse im
Modell vorgestellten) Neubauten darstellten. Das Rathaus wird im Untergeschoss
eine Tiefgaragenebene erhalten. Im Erdgeschoss wird es neben dem Bürgerbüro
drei Gewerbeflächen geben, in denen attraktiver Einzelhandel angesiedelt werden
soll. Auch hier werden seit geraumer Zeit Gespräche mit potentiellen
Mietinteressenten geführt. Vom 1. Obergeschoss bis zum 4. Obergeschoss
(einschließlich eines Multifunktionssaals) werden die Verwaltungsbereiche, die
bisher an verschiedenen Stellen der Stadt verortetet sind, zusammengefasst -
eine bürgerfreundliche und wirtschaftliche Lösung.
Im
Erdgeschoss des Kulturzentrums an der Römerstraße wird die Stadtbücherei, im
1.
Obergeschoss die VHS Ennepe-Ruhr-Süd sowie im 2. Obergeschoss die städtische
Musikschule ihre neue Heimat finden.
Das Rathaus
und auch das Kulturzentrum werden für die Bürgerinnen und Bürger dank der
Beschlüsse durch die politischen Gremien attraktive Aufenthaltsorte darstellen
und zudem einer zusätzlichen Belebung der Innenstadt dienlich sein.
Die Bürgermeisterin
In Vertretung
gez. Schweinsberg
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