Sachverhalt:
Das Jugendzentrum Schwelm hat wie in den vergangenen Jahren ein sechswöchiges Ferienprogramm für 6- bis 14jährige Kinder angeboten, die nicht die Möglichkeit haben, Urlaubsreisen zu unternehmen, oder deren Eltern als Berufstätige oder Alleinerziehende in den Ferien eine Tagesbetreuung benötigen. Das Programm der Ferien zielt sowohl auf die Förderung der Kinder in kreativen, handwerklichen und kognitiven Fähigkeiten, als auch auf die Förderung von positivem Gruppenverhalten und individueller Persönlichkeitsentwicklung.
Um im Vorfeld alle Kinder flächendeckend zu erreichen wurden insgesamt ca. 4.500 Ferienprogrammhefte über die Schulen und öffentliche Auslagen an Schüler ab 6 Jahren verteilt.
Zu den folgenden Themen wurden Angebote durchgeführt:   Â
Woche 1-3 Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â - Ritterwochen
Woche 5 Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â - Projektzirkus auf dem Wilhelmplatz
Woche 4 u. 6 Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â - Weltraumwochen
Entsprechend der Wünsche
aus dem Vorjahr wurden vom JZ-Team Programme erarbeitet, die die
Zielvorstellungen im Rahmen der Kindervorschläge erfüllten. So wurden
beispielsweise Kleidungsstücke und Werkzeuge der Ritter nachgebastelt, und
Kinder schlüpften in die Rollen der „Rittersleut“. Planetensysteme wurden als
Mobile nachempfunden und mit Karten unseres Sonnensystems verglichen. Zu
einzelnen Themenbereichen wurden abschließend Quizshows veranstaltet, in denen
das in der Woche erworbene Wissen der Kinder spielerisch abgefragt wurde und
alle Teilnehmer als Gewinner hervorgingen.
Fünf der sechs „Wochenpakete“ beinhalteten je eine Tagesfahrt:
- Woche - Spielpark Tohuwabohu (Hagen)
- Woche - Tierpark (Bochum)
- Woche – Schloss Burg (Burg a. d. W.)
- Woche – Spaßbad H2O (Remscheid)
- Woche – keine Fahrt wegen Zirkus
- Woche – Planetarium (Bochum)
Eine Übersicht über die Ausgaben für das Programm soll eine tendenzielle Entwicklung zum Vorjahr darstellen. Die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel von 9.700,-Euro stehen Einnahmen durch Anmeldegebühren in Höhe von ca. 9.500,- Euro gegenüber.
Zusätzliche Ausgaben
wurden durch zwei Sponsoren abgedeckt – Schwelmer & Soziale (ca. 5.000,-
Euro) und AVU (500,- Euro).
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Die Ausgaben aus dem Haushalt der Stadt im Einzelnen:
- Honorar / Personal            32% (Senkung zum Vorjahr um 2%)
- Kreativmaterial           23% (Senkung zum Vorjahr um 4 %)
- Tagesfahrten             10% (Senkung zum Vorjahr um 3%; weil 1 Fahrt weniger in der Zirkuswoche)
- 1190 Port. Essen  25% (davon 1000 Port. auf Rechnung des JZ)
- Ausgaben für Zirkus (Technik und Organisation) ca. 10%
Ca. 173 Kinder wurden für die insgesamt 6 Wochen angemeldet. Einzelne Kinder nahmen an je 1 bis maximal 4 Programmwochen teil. Es konnten insgesamt 236 Wochenprogramme gebucht werden. Die Angebote waren innerhalb weniger Tage ausgebucht.
Im Sommerprogramm 2008 gab es einige Veränderungen. Der geplante Projektzirkus wurde mit der Hilfe des Sponsors (Schwelmer & Soziale) verwirklicht. Angeregt wurde diese Aktivität durch die Bemühungen von Armin Arnts (Aufsichtsratsmitglied der S&S) und Gerd Westermann (Vorstandsvorsitzender der S&S). Der Zirkus der Familie Kaselowsky gastierte für eine Woche auf dem Wilhelmplatz und richtige Artisten trainierten die angemeldeten Kinder täglich 2x2 Stunden in verschiedenen Disziplinen.
Täglich besuchten sie die Zirkusschule und wurden parallel von den Mitarbeitern des Jugendzentrums mit Essen versorgt und spielten und bastelten mit ihnen. Die Mitarbeiter betreuten und begleiteten die Kinder mit zahlreichen Spiel- und Kreativangeboten.
Fünf Tage lang trainierten die Kinder für ihren Auftritt am Freitagnachmittag in der Zirkusmanege im Zentrum von Schwelm. Dann bekamen sie den Lohn für ihre Mühe - tosenden Applaus und die begeisterten Gesichter ihrer Familienangehörigen.
Im Rahmen des Wettbewerbs "Junges EN" konnte das Jugendzentrum sowohl mit dem Betreuungskonzept wie auch mit dem Zirkusworkshop die Jury der AVU überzeugen und gewann einen der Sponsorenpreise. Diese finanzielle Unterstützung der AVU sicherte ebenfalls die Veranstaltung.
Neu war in dieser Woche auch die Kooperation des Jugendzentrums mit der
Offenen Ganztagsgrundschule der Stadt Schwelm. Die während der Ferien betreuten
zwölf Kinder kamen täglich mit den Mitarbeiterinnen zum Zirkusprojekt und
reihten sich in die Gruppe der Ferienspaßkinder ein.Â
Tagesablauf der Zirkuswoche:
 8:00 bis 10:00 Uhr            Kreativ- u. Spielangebote
10:00 bis 10:15 Uhr            gemeinsames Frühstück
10:15 bis 12:15 Uhr            Zirkustraining
12:15 bis 12:45 Uhr            gemeinsames Mittagessen
12:45 bis 14:15 Uhr            Gemeinschaftsspiele
14:15 bis 16:15 Uhr            Zirkustraining
16:15 bis 16:30 Uhr            Abholung
So manches Kind wuchs in dieser Woche über sich selbst hinaus. So standen auch die jüngsten Kinder im Mittelpunkt ihrer Akrobatengruppe. Andere übernahmen verantwortungsvolle Positionen in schwindelnden Höhen und verblüfften mit ihren Vorführungen so manchen Besucher. Viele von ihnen waren erstaunt, was die Kinder leisteten. Nicht alles, was gefährlich aussah war es auch, denn die Mitarbeiter vom Zirkus standen den Kindern immer sichernd zur Seite. Voltigieren, Hochseilakrobatik, Hunde- und Taubendressur, Jonglage, Trapezakrobatik, Clownerie - insgesamt zwölf Vorführungen wurden erarbeitet. In der letzten Programmwoche, die dann wieder im Schwelmer Jugendzentrum stattfand, war der Zirkus noch oft Gesprächsthema der Kinder.
Aussicht auf den Sommerferienspaß 2009
Bei den wöchentlichen Befragungen wurden als Programmschwerpunkte für das nächste Jahr die Themen „Rund ums Wasser“ und „Orient“ gewählt.
Ob als besonderes
Highlight im Jahr 2009 wieder ein Zirkus verpflichtet werden kann, ist noch
offen, da es diesbezüglich noch keine Aussagen des Sponsors gibt. Die Eltern
fragen schon jetzt danach. Das Interesse ist sehr groß.
Es hat sich gezeigt, dass die Teilnehmergrenze von 70 Kindern (2008) maximal auf 80 erweitert werden kann. Die Kinder sollen während der 2x2 Stunden Zirkustraining möglichst viel aktiv am Training teilnehmen können, da während dieser Zeit parallel keine anderen Freizeitangebote stattfinden können. Als zentralen Anlaufpunkt und stationäres Lager nutzte das JZ-Team die „Villa Xtra-dry“. Die sanitären Anlagen genügen für 70 bis 80 Kinder gerade noch den Mindestanforderungen und die Platzverhältnisse sind bei Regenwetter noch ausreichend. Eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Blauen Kreuz über die Nutzung des Hauses in dieser Zeit ist vorstellbar und angedacht.
Als
nächster Ferienspaß steht jedoch zunächst das zweiwöchige Herbstferienprogramm
vor der Tür, das nach nur einem Anmeldetag direkt ausgebucht war. Die
Teilnehmerzahl im Herbst wurde gegenüber den Zahlen im Osterprogramm von 20
Plätzen pro Woche auf 23 Plätze angehoben. In den kurzen Herbstferien werden
dann zwei Gruppen von Kindern ebenfalls ganztägig betreut. Es ist eine Tagesfahrt
und ein abwechslungsreiches Kreativangebot geplant.
Für
viele Kinder ist das Zusammentreffen mit Gleichaltrigen außerhalb des gewohnten
Umfeldes und die gemeinsame Aktivität eine Erfahrung, die sie dazu bewegt, sich
immer wieder von ihren Eltern anmelden zu lassen. Eine Entlastung der
berufstätigen oder alleinerziehenden Eltern ist ihnen gar nicht bewusst, aber
neben der Förderung der Kinder ein primäres Ziel.