Beschlussvorschlag:
ohne
Sachverhalt:
Mit Bezug auf Vorlage 212/2021 der Stadt Schwelm wird im Folgenden der
Antrag aus Sicht der TBS betrachtet.
Dem Antrag sind folgende Kernpunkte zu entnehmen:
Hauptziel: Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit von städtischen
Fahrzeugen
Nebenziel: Wirtschaftlichkeit
- Bevorzugte Beschaffung von Fahrzeugen
mit umweltverträglichen, nachhaltigen (= alternativen) Antrieben – genannt
Elektroantrieb und Wasserstoffantrieb – unter Inanspruchnahme von
Förderprogrammen
- Von 1. abweichende Beschaffung
herkömmlicher Antriebe ausführlich begründen
- Voraussetzungen in Werkstatt schaffen,
Wirtschaftlichkeit berücksichtigen
- Dienstfahrräder/Jobradmodell als
Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen – mit kommunalem Partner als
Wirtschaftsförderung
Die TBS unterstützen diese Ziele. Hierbei stehen die Verfügbarkeit der
Fahrzeuge sowie Wirtschaftlichkeit im Vordergrund.
Die Verfügbarkeit bezieht sich auf den
arbeitstäglichen Einsatz. Die Fahrzeugausstattung der TBS ist grundsätzlich so
bemessen, dass keine wesentlichen Überkapazitäten bestehen. Das bedeutet, dass
längerfristige Ausfälle zu einem Mangel in der Leistungserbringung führen
können – besonders in den Bereichen Abfall und Straßenreinigung.
Außerdem müssen die Fahrzeuge eine
ausreichende Reichweite für mindestens einen Arbeitstag haben – dies betrifft
insbesondere E-Fahrzeuge.
Bei einer fundierten Betrachtung, ob bei
einer KFZ-Beschaffung alternative Antriebe zum Einsatz kommen können, sind nach
erster Einschätzung folgende Aspekte zu betrachten:
- Finanzielle Aspekte
- Anschaffungskosten
- Förderung (Anschaffung,
Steuerbegünstigung, Infrastruktur, …)
- Treibstoffkosten
- …
- Technische Aspekte
- Instandsetzung/Wartung durch eigene KFZ-Werkstatt
- Bedienung durch Fahrer
- Reparaturanfälligkeit
- …
- Logistische Aspekte
- Reichweite
- Verfügbarkeit der Treibstoffe
- …
- Ökologische Aspekte
- Nachhaltigkeit Treibstoffgewinnung
- Ökobilanz Produktion KFZ (inkl.
Zubehör, besonders Akku)
- Ökobilanz Entsorgung KFZ (inkl.
Zubehör, besonders Akku)
o …
Alle ökologischen Aspekte zu erfassen ist ein komplexes Unterfangen.
Eine erste Einschätzung kann bezüglich Elektroantrieben gegeben werden. Derzeit
belastet die Akku-Produktion der E-Autos die CO2-Bilanz extrem im Vergleich
zu herkömmlichen Verbrennern. Diese kann erst in der emissionsfreien
Betriebsphase aufgeholt werden. Während dieser Phase kommt es auf den Strommix
an. Mit der Nutzung von 100 % regenerativem Strom gleicht sich die Ökobilanz
deutlich schneller aus. Die CO2-Bilanz eines E-Fahrzeugs verbessert
sich mit der Nutzungsdauer bzw. Laufleistung (ab etwa 8,5 Jahren oder ca.
127.500 km im Vergleich zu einem Benziner, ab etwa 14,5 Jahren oder ca. 219.000
km zu einem Dieselfahrzeug).
Herr Reuber, der Fuhrparkleiter, hat die
Entwicklungen bei alternativen Antrieben ständig im Blick. Aktuell kommen als
verlässliche Alternative im Bereich der Verwaltung E-Autos als Ersatz für die
Dienst-PKW in Frage. Im gewerblichen Bereich scheint eine Umstellung für
Fahrzeuge bis 3,5 t möglich. Belastbare Erfahrungen in vergleichbaren
Einsatzbereichen stehen noch aus.
Um die CO2-Belastung durch die
TBS zu reduzieren, einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und
mittelfristig Energiekosten zu senken, verfolgt Herr Reuber bereits seit
einiger Zeit das Ziel, im Zuge der Dacherneuerung auf den Werkstätten und
Fahrzeughallen mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten. Die so gewonnene Energie
soll über Akku-Schränke zwischengespeichert und für das Laden von Kleingeräten
und künftigen E-Fahrzeugen verwendet werden. Für die Umsetzung des Ziels sind
die TBS auf die Unterstützung der Bauingenieure des städtischen
Immobilienmanagements angewiesen.
Der ergänzende Einsatz von E-Diensträdern ist in Einzelfällen möglich,
kann jedoch leider kein Dienstfahrzeug komplett ersetzen. Einige Fahrten können
mit dem Rad statt mit dem PKW durchgeführt werden. Beide Fahrzeuge müssen
jedoch parallel vorgehalten werden. Für eine erste Erprobungsphase können – je
nach Anschaffungskosten – ein E-Bike und ein Cargo-E-Bike in Betracht gezogen
werden.
Fazit:
Die Ziele gemäß Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN decken sich mit dem
Fokus der TBS. Aus fachlicher Sicht ist eine Umsetzung in vollem Umfang gemäß
Antrag zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht realistisch. Unabhängig von dem Antrag
verfolgen die TBS die Entwicklung alternativer Antriebe und setzen diese
sukzessive ein, sofern sinnvoll.
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Der Vorstand gezeichnet Ute Bolte |