Betreff
Fairtrade Town/Faire Metropole Ruhr
hier:
a) Erneuerung Titelvergabe
b) Prüfauftrag
Vorlage
130/2021/1
Aktenzeichen
GB I/La
Art
Beschlussvorlage
Referenzvorlage

Sachverhalt:

 Um der Auszeichnung Fairtrade Town auch nachhaltig gerecht zu werden, wird die Stadt Schwelm

1.            grundsätzlich im Rathaus, anderen kommunalen Einrichtungen und kommunalen Unternehmen nachhaltig und fair erzeugte und gehandelte Produkte verwenden und diese soweit möglich vor Ort zu beziehen,

2.            für Aktionen, Kampagnen und Projekte, die einer finanziellen Unterstützung bedürfen, wird ein jährliches Budget in Höhe von 2.500 € in die Etatberatungen eingebracht,

3.            das Label „Fairtrade Town“ für sich stärker positionieren und damit werben,

4.            die Arbeit der lokalen Steuerungsgruppe weiterhin unterstützen,

5.            Maßnahmen ergreifen, um den Verkauf von nachhaltig, lokalen oder fair erzeugten und gehandelten Produkten im Handel und der Gastronomie von Schwelm zu fördern,

Die Koordination wird bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Schwelm angesiedelt. Die Einbeziehung weiterer Akteure z.B. des Stadtmarketings und anderer ist wünschenswert. Es ist von der Verwaltung zu prüfen, inwieweit Fördermittel zur Refinanzierung der Stellenanteile beantragt werden können.

 

1992 startete der gemeinnützige Verein TransFair seine Arbeit mit dem Ziel, benachteiligte Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika zu fördern und durch den Fairen Handel ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Der Faire Handel unterstützt Produzentinnen und Produzenten, insbesondere benachteiligte kleinbäuerliche Familien in den Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen.

 

Mit einem gemeinsamen Antrag hatten die Fraktionen von SPD, CDU, FDP, B`90 / Grüne, BfS, Die Linke im Rat der Stadt Schwelm im März 2014 beantragt, dass die Stadt Schwelm einen Prozess eröffnen solle, in dem der Titel „Fair-Trade-Stadt“ angestrebt werde.

Die Verwaltung wurde durch einstimmigen Beschluss des Rates in der Sitzung am 10.4.2014 beauftragt, zu diesem Zweck eine Steuerungsgruppe einzusetzen, die überparteilich mit Personen unterschiedlicher Zielgruppen aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft besetzt sein sollte.

Seit Dezember 2016 ist die Stadt Schwelm Fairtrade-Town und muss sich aktuell um eine Titelerneuerung bewerben. Nach erfolgreicher Prüfung wird der Titel um weitere zwei Jahre verlängert. Die zu erfüllenden Mindestkriterien für die fortwährende Titelvergabe bleiben unverändert und entsprechen den fünf Kriterien, die die Stadt Schwelm auch im ersten Bewerbungsprozess 2016 erfüllen musste.

 

In diesem Zuge und nach einem Gespräch mit Frau Heike Philipp vom AtelierSieben am 6. Mai 2021 festgelegt, dass sich eine neue Steuerungsgruppe finden muss.

 

Die Steuerungsgruppe soll aus Personen der mindesten drei  folgenden Bereiche bestehen:

-              Politik: Städtische Verwaltung / Politik

-              Wirtschaft: Einzelhandel, Handel, Gastronomie

-              Zivilgesellschaft: Weltläden, Eine-Welt-Initiativen wie z.B. lokale Gruppen wie Schulen, Vereine oder Kirchliche Einrichtungen

-              Zudem wäre es zum Vorteil, wenn Akteur*innen aus der lokalen Presse, der Wirtschaftsförderung oder dem Stadtmarketing vertreten sind.

 

Darüber hinaus wird angestrebt, auch Teil des Netzwerks Faire Metropole Ruhr zu werden und die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 zu unterzeichnen. Durch die Unterzeichnung würde sich die Stadt Schwelm zukünftig verpflichten u. a. Produkte zu kaufen deren Herstellung sich an den Werten des fairen Handels orientiert.

Hierzu müssen für 7 Ziele Umsetzungshorizonte festgelegt werden. Die Verwaltung wird die Umsetzung der Kriterien prüfen und dem Rat zur Beschlussfassung vorlegen.

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Stadt Schwelm begrüßt und unterstützt die Bewerbung um die Erneuerung des Titels „Fairtrade-Town“.

Hierzu sollen die fünf Kriterien der Fairtrade-Town Kampagne (Ratsbeschluss; Steuerungsgruppe; Produkte; Zivilgesellschaft; Öffentlichkeitsarbeit)  weiterhin erfüllt werden.

 

Da in Sitzungen des Rates und der Ausschüsse grundsätzlich kein Ausschank von Kaffee erfolgt, soll dieser unzureichende Beschluss durch das Angebot von mindestens zwei fair gehandelten Produkten kompensiert werden.

Dies kann z. B. durch den Ausschank von fair gehandelten Kaltgetränken o. ä. bei städtischen Veranstaltungen sowie Sitzungen oder der Verwendung fair gehandelter Produkte wie z. B. beim Blumenschmuck zu entsprechenden Anlässen und Gelegenheiten geschehen.

 

Die Verwaltung wird weiterhin beauftragt, den Beitritt zum Netzwerk Faire Metropole Ruhr zu prüfen.

 


 

 

Der Bürgermeister

gez. Langhard