Sachverhalt:
Mit dem geplanten Umzug der Bücherei in das neue Kulturhaus soll
voraussichtlich auch das Konzept der Bücherei verändert werden.
Die Bücherei im Kulturhaus soll mit einem Selbstverbuchungssystem
ausgestattet werden.
Die Selbstverbuchung mittels RFID-Technik ist mittlerweile international
und auch deutschlandweit zu einem Standard für Büchereien geworden. Für das
Verfahren werden sogenannte Transponder in die Medien implementiert. Die
Selbstverbuchung hin zu einer echten Selbstbedienung bietet für die
Stadtbücherei Schwelm folgende Vorteile:
- Gewährleistung
und Verbesserung des Kundenservices: durch die Einführung der
Automatisierung können u.a. die Samstagöffnung und die durchgehende
Öffnung der Bücherei während der Ferien- und Urlaubszeiten garantiert
werden. Auch könnten personelle Engpässe besser aufgefangen werden.
- Die
Einführung moderner, zeitgemäßer Technik trägt damit mindestens zu einer
Aufrechterhaltung der Qualität der Stadtbücherei bei. Mit der Einführung
der Selbstverbuchung können evtl. zusätzliche freiwerdende
Personalressourcen in einer Steigerung der Angebots- und Beratungsqualität
eingesetzt werden. Die Kundenzufriedenheit steigt.
- Automatisierung
von Prozessen: Mittels Transponderausstattung können Arbeitsprozesse
beschleunigt werden.
- Moderne
Mediensicherung, zeitgemäßer Schutz vor Diebstahl. Am Ein-bzw. Ausgang
befinden sich Gates, die automatisiert die korrekte Entleihe
kontrollieren.
Mit einen Selbstverbuchungssystem können die Öffnungszeiten der Bücherei
ohne zusätzlichen Personaleinsatz erweitert werden (zum Beispiel Erweiterung an
Wochentagen von 09.00 – 18.00 Uhr und samstags von 09.00 – 14.00 Uhr).
Bei einer Umstellung auf das Selbstverbuchungssystem sind bis zum Umzug
der Bücherei neben dem normalen Büchereibetrieb entsprechende umfangreiche
Vor-und Umstellungsarbeiten zu leisten, wie z.B. Bestandsdurchsicht,
Umarbeitung des Bestandes auf die Transponder. Für die Umstellung wird ein
Zeitraum von zwei Jahren eingeplant. Für diese Umstellungsarbeiten und
Neukonzeption werden zusätzliche Personalstunden benötigt. Diese zusätzlichen
Personalstunden könnten durch die Kündigung der öffentlich-rechtlichen
Vereinbarung mit der Stadt Sprockhövel aufgefangen werden.
Die Anschaffungskosten für dieses Selbstverbuchungssystem betragen ca.
60.000 € und können unter bestimmten Voraussetzungen zu 80% (= 48.000 €) vom
Land gefördert werden. Die wichtigste Voraussetzung für eine Förderung des
Landes ist jedoch, dass die Bücherei hauptamtlich fachlich mit mindestens 20
Wochenstunden geleitet wird. Durch die Abordnung nach Sprockhövel verbleiben in
Schwelm lediglich 14 Leitungsstunden. Die Voraussetzung für eine Förderung wäre
somit nicht gegeben.
Für Wartungsarbeiten der Software und Etikettierungsmaterialien entstehen
jährliche Folgekosten in Höhe von ca. 1.700 €.
Das neue Konzept der Bücherei sieht ebenfalls vor, die Bücherei als 3.
Ort auszubauen, ein Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität für Bürger. Die
Benutzergruppe „Kinder und Jugendliche“ sollen dabei besonders berücksichtigt
werden. Das Konzept zur Bücherei als 3. Ort ist als Anlage beigefügt.
Auch Sprockhövel will mit ihrer Bücherei neue Wege gehen. Ob und in
welcher Art ist noch nicht bekannt. Möglicherweise könnten die Neukonzeptionen
beider Büchereien auf eine Kündigung bzw. Aufhebung des öffentlich-rechtlichen
Vertrags hinauslaufen. In Kürze werden hierzu Gespräche zwischen den beiden
Städten stattfinden.
Im Juni 2019 wird das zuständige Dezernat der Bezirksregierung vor Ort
eine Beratung zu möglichen Förderanträgen durchführen.
Beschlussvorschlag:
Der Neukonzeption
der Bücherei wird zugestimmt. Entsprechende Förderanträge sollen gestellt
werden.
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Die Bürgermeisterin
gez. Grollmann |