Betreff
Zukunft des Gebäudes der ehem. Gustav-Heinemann-Schule
Vorlage
083/2018
Aktenzeichen
FB 7 / To
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Konsolidierung

Der Haushaltsplan 2018 enthält auf Seite 3024 die Haushaltskonsolidierungsmaß-nahme „Neukonzeption der Schulstandorte“ mit einem Konsolidierungsbetrag von 196.350 € im Jahr 2018 und weiteren Beträgen für die Folgejahre. Diese setzen sich zusammen aus Einsparungen aus der Aufgabe zweier Grundschulgebäude (Südstr. 6 und Westfalendamm 27) sowie der Aufgabe der Schulform „Hauptschule“ (Lernmittel etc.).

Konsolidierungseffekte aus der Aufgabe des Gebäudes Gustav – Heinemann – Schule einschl. Sporthalle wurden nicht eingerechnet, da es sich weiterhin im Bestand der Stadt Schwelm befindet.

Mit der Bezirksregierung Arnsberg wurde dieser Sachstand abgestimmt.

Es ist jedoch nunmehr erforderlich, eine Entscheidung zur „Zukunft“ des Gebäudes außerhalb des Kontextes „Zentralisierung“ zu treffen, auch um ggf. weitere Konsolidierungsbeträge generieren zu können.

 

Nachfolgend werden diesbezüglich entscheidungsrelevante Informationen zusammen-fassend dargestellt.

 

 

Objektzustand

Eine mögliche Folgenutzung würde nach heutigem Kenntnisstand eine Kernsanierung des Gebäudes sowie die grundlegende Erneuerung des Außengeländes erfordern. Eine diesbezügliche Kostenschätzung wäre dabei erst nach Festlegung einer zukünftigen Nutzung möglich.


Erste Daten zur Entwicklung der SuS-Zahlen und der  auch regionalen Anmeldesituation für die fünften Klassen zum Schuljahr 2018/19

 

Einleitend verweisen wir an dieser Stelle auf die Ausführungen im Schulentwicklungsplan  2016 sowie den Inhalt der Vorlage 070/2018, aus dem die voraussichtliche Entwicklung der SuS-Zahlen im Primarbereich bis zum Schuljahr 2024/25, die voraussichtlich auskömmliche Zügigkeit trotz steigender SuS-Zahlen (SuS=Schülerinnen und Schüler) sowie die möglichen Erfordernisse aus einem steigenden OGS-Bedarf entnommen werden können.

 

Auszug aus der Vorlage 070/2018:

Somit kann die vorhandene Schulinfrastruktur bis zum Schuljahr 2024/25 im Bereich der Grundschulen bezogen auf die Schülerzahl als weiterhin ausreichend beurteilt werden.

Da im Bestand der vier Schwelmer Grundschulgebäude keine weiteren Räumlichkeiten für die Erweiterung der OGSn zur Verfügung stehen, müssten die zusätzlich notwendigen Gruppenräume (nach Prüfung im Einzelfall auch ergänzende Räume für Küche/Mensa, etc.) baulich geschaffen werden. Chancen gemeinsamer Nutzung der neu geschaffenen Räumlichkeiten durch Schule und OGS sollten dabei berücksichtigt werden.

Um auf diese möglichen Entwicklungen und Anforderungen vorbereitet zu sein, schlägt die Verwaltung mit dem formulierten Beschlusstext vor, bis zu den Haushaltsberatungen 2019 ff. eine grundsätzliche Prüfung der Realisierungs-möglichkeiten der zusätzlichen Raumbedarfe möglichst an den jeweiligen Grundschulstandorten vorzunehmen und die hieraus entstehenden Finanzbedarfe pauschalisiert zu benennen. Die hieraus entstehende Beschlusslage schafft die Basis für die rechtzeitigen, detaillierten Planungen und sukzessive Umsetzungen in den Folgejahren ab 2019. Jugendamt, Schul- und OGS-Leitungen werden selbstverständlich im Prozess durchgehend beteiligt.

 

 

Im Sekundarbereich gehen wir vorbehaltlich der detaillierten Analyse von Klassenübergängen, Übergangsquoten, Elternwahlverhalten der vergangenen zwei Jahre sowie – soweit möglich -  des regionalen Schulangebots aktuell auch weiterhin von den grundlegenden Aussagen im SEP aus.

 

Eine Ausnahme bildet im kommenden Schuljahr 2018/19 die Dietrich-Bonhoeffer-Realschule, hier werden bei 92 SuS trotz der rechnerisch noch knapp möglichen 3-Zügigkeit vier Züge im Sinne eines vorausschauenden Vorgehens gebildet. Hintergrund sind die auch im SEP beschriebenen Effekte (zunehmende SuS-Zahlen ab Klasse 6) im Zusammenhang mit den Wechseln von SuS vom Gymnasium zur Realschule während oder nach der Erprobungsstufe.

In der Folge und aufgrund der steigenden SuS-Zahlen wird sich mittelfristig eine durchgehende (Ausnahme voraussichtlich der Jahrgang 2020/21) 4-Zügigkeit ergeben. Rechnerisch verfügt die Realschule mit 24 Klassenräumen zwar über entsprechend ausreichende Kapazitäten, allerdings müssten zur Nutzung aller Klassenräume Fachräume aufgegeben werden. Zudem besteht der Bedarf an (mind. vier)  Förder-/Differenzierungsräumen, einem Lehrerarbeitsraum und einem Besprechungszimmer (siehe SEP 2016 „Modul Räume“). Entsprechend werden bei  Aktualisierung des SEP die evtl. zusätzlichen Raumbedarfe gemeinsam mit der Schulleitung analysiert und formuliert.

Für in der Realschule und der Grundschule Engelbertstr. evtl. notwendige Baumaßnahmen sind für 2020 bereits Mittel aus dem Programm Gute Schule 2020 angedacht.

 

Auszug aus der Vorlage 018/2017:

Die möglicherweise für die Grundschule Engelbertstraße und die Realschule erforderlich werdende An- bzw. Aufbauten sind aktuell zwar andiskutiert, jedoch noch nicht geplant oder beziffert. Hierfür stehen (siehe abschließende Gesamtübersicht) nach heutiger Kalkulation im Jahr 2020 rund 230.000 Euro zur Verfügung. Dieser Betrag wird sich im Laufe der Umsetzung des Konzeptpapiers sicher verändern und gleichzeitig zunehmend konkretisieren. Nach Prüfung ihrer abschließenden Notwendigkeit, ihrer Planung und Kostenkalkulation sind entsprechend auch hier weitere Fördermöglichkeiten (siehe u.a. oben) zu nutzen.

 

Auch nach Aktualisierung der Prognosen für das Märkische Gymnasium können die SuS-Zahlen und Zügigkeiten voraussichtlich grundsätzlich in den vorhandenen Strukturen abgebildet werden, wenngleich sich aus den Anforderungen an einen modernen Schulbetrieb bezüglich Förderung, Differenzierung, Fachlichkeit … bereits ein zusätzlicher Raumbedarf ergeben hat (siehe auch hier SEP 2016 „Modul Räume“). Entsprechend werden bei  Aktualisierung des SEP auch hier die evtl. zusätzlichen Raumbedarfe und ihre Umsetzungsmöglichkeiten gemeinsam mit der Schulleitung analysiert.

Der sich aus einem möglichen Übergang zu G9 darüber hinaus ergebende Raumbedarf wurde bereits durch die Schulleitung ermittelt und gemeinsam mit der Schulverwaltung als Bedarf bei der Umfrage des Schulministeriums formuliert.

Die Bedarfe aus den steigenden SuS-Zahlen sowie des möglichen Übergangs zu G9 werden für die Aktualisierung des SEP zusammengeführt.

 

Im Nachgang der detaillierten Bedarfsermittlungen für beide Schulen werden diese in der Aktualisierung des SEP 2016 dargestellt (erfolgt zur Schulausschusssitzung im Oktober) und im Ergebnis die erforderlichen Finanzmittel in den nachfolgenden Haushalten abgebildet.

 

 

 

 

 


Vorläufige Prognose der Entwicklung der SuS-Zahlen im Sekundarbereich (bisherige Ein- und Auspendlerquoten sind berücksichtigt, Klassenübergangsquoten noch nicht):

Schuljahr*

Dietrich-Bonhoeffer Realschule

Märkisches Gymnasium

SuS gesamt 5. Klasse

Zügigkeit**

SuS gesamt 5. Klasse

Zügigkeit

2016/17

94

4

101

4

2017/18

88

4

129

5

2018/19

92

4

107

4

2019/20

87

4

127

5

2020/21

81

3

119

4

2021/22

90

4

131

5

2022/23

85

4

122

4

2023/24

83

4

121

4

2024/25

83

4

122

4

2025/26

98

4

150

5

2026/27

94

4

150

5

2027/28

98

4

143

5

2028/29

95

4

140

5

                     *Ab Schuljahr 2019/2020 Prognose vorbehaltlich Aktualisierung SEP 2016

      **Aufgerundet bei 27 SuS/Klasse; Abhängig u.a. auch von Abstimmung mit Schulaufsicht

 

Ab dem Schuljahr 2028/29 wird allgemein mit wieder sinkenden Schülerzahlen im Sek.I-Bereich gerechnet (im Primarbereich bereits zum Schuljahr 24/25). Ob die hier dargestellten minimal sinkenden SuS-Zahlen im betroffenen Schuljahr diese Tendenz auch für Schwelm bestätigen, kann heute noch nicht prognostiziert werden.

 

Ebenso können die Auswirkungen des lokal und regional möglichen Übergangs zu G9 auf das Elternwahlverhalten heute noch nicht eingeschätzt werden. Sie finden deshalb in dieser Erstprognose keine Berücksichtigung.

 

Im Sinne einer komprimierten Gesamtbetrachtung werden abschließend die regionale Anmeldesituation sowie bekannte Entwicklungen/Überlegungen zur Schulinfrastruktur in den Nachbarkommunen zusammenfassend dargestellt. Die Erkenntnisse sind das Ergebnis aus einer aktuellen Abfrage des Fachbereichs.

 


Regionale Anmeldesituation Sekundarbereich im Überblick

Schule

Anmeldungen

Schulj. 18/19

Züge

Erläuterung

Prognose */Aktuelles

Realschule

92

4

Keine Ablehnungen, Aufnahme Zurückstufungen schwierig.

Durchgängige 4-Zügigkeit (Aus-nahme 20/21) zu erwarten. Ausreichend Klassenräume nur bei Aufgabe Fach-/Drittnutzung. 4-Zügigkeit ab Kl. 5 zieht sich vorauss. bis mind. 28/29. Bei zusätzl. Raumbedarf: Mittelver-wendung aus Gute Schule 2020 in 2020 möglich. Fördermittel?!

Gymnasium

107

4

keine Ablehnungen

Infrastruktur aktuell knapp aus-reichend. Bei Einführung G9 erhöhter Raumbedarf, notwen-dige Kapazitäten durch Schul-leitung bereits ermittelt u. bei Umfrage Schulministerium an-gegeben. In den Schulj. bis 28/29 ist vermehrt mit 5-Zügig-keit zu rechnen. Fördermittel?!

Hauptschule Gevelsberg

10 Anmeldungen insgesamt, 1 aus Schwelm

1

Im weiteren Verlauf stets 2-Zügigkeit durch Zurückstufungen/ Wechsel, keine Ablehnungen, aber Kl. 7 aktuell sehr voll.

Schülerzahlen insgesamt steigend.

Wilhelm-Kraft-Gesamtschule Sprockhövel

33 SuS aus Schwelmer GS aufgenommen

6

Insg. 57 Ablehnungen, davon 17 aus Schwelm. Aufnahme Zurückstufungen kaum/nicht möglich.

Stabile 6-Zügigkeit, aktuell keine ergänzenden Maßnahmen vorgesehen.

 

Sekundarschule Ennepetal

6 SuS aus Schwelm

3

Keine Ablehnungen, Aufnahme Zurückschulungen kaum/nicht möglich.

Schülerzahl insgesamt leicht steigend.

Gesamtschulen Wuppertal

Schulj. 17/18: Insgesamt 2 SuS aus Schwelm

6

400 Ablehnungen (bis-her steigende Tendenz), kaum Kapazitäten bei  Zurückschulung.

Neue 6-zügige weiterführende Schule im Osten der Stadt geplant (noch kein polit. Be-schluss). SuS-Zahlen steigend.

Sprockhövel

 

 

 

Verwaltung prüft aktuell im Auf-trag d. Ausschusses Jugend-hilfe/Schule die Realisierungs-möglichkeit der Gründung eines Gymnasiums. Prüfung läuft, Ergebnis noch offen.

*Stand April 2018; Aussagen vorbehaltlich Fortschreibung SEP zum Herbst 2018

 

Eine Kapazitätsplanung für die kommenden 10 Jahre (Schulj. 2028/29) erscheint vor diesem Hintergrund auch aus fiskalischer Sicht zielführend.

 


Beschlussvorschlag:

 

keiner

 


 

Die Bürgermeisterin

gez. Grollmann