Betreff
Pilotprojekt Poolbildung der Integrationshelfer
Vorlage
075/2016
Aktenzeichen
4/51-3DA
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

Am 19.03.15 hat der JHA in seiner Sitzung das Pilotprojekt „Poolbildung“ an der GS Engelbertstraße für zunächst ein Schulhalbjahr installiert. Damit einhergehend wurden die individuell bewilligten Jugendhilfemaßnahmen „Integrationshilfe“ an dieser Schule beendet.

Ausgehend von 2,5% der Schülerinnen und Schüler wurde die Anzahl der Integrationskräfte an der GS Engelbertstraße pauschaliert. Damit wurde es möglich, die Integrationskräfte in das Gesamtförderkonzept der Schule einzubinden. Einzelbewilligungen oder zusätzliche Beantragungen z.B. für Klassenfahrten etc. mussten zeitgleich nicht mehr  durchgeführt werden. Die Schule konnte entsprechend des Schul- und Förderkonzeptes entscheiden, wo und wann Integrationskräfte zum Einsatz kamen, so auch z.B. in der OGS-Betreuung.

Die anfänglichen Problematiken, die sich durch die neuen, veränderten Abläufe bedingten, wurden durch konzeptionelle Nachbesserungen und Absprachen zwischen Schule, Jugendamt und Träger beseitigt. Um den sich abzeichnenden Erfolg nicht zu gefährden, wurde die Maßnahme auch im zweiten Halbjahr weiter geführt, obwohl erst jetzt im Ausschuss berichtet und über die Weiterführung entschieden werden kann.

Der Erfolg lässt sich an verschiedenen Faktoren nachvollziehen, z.B. :

-       Die Integrationskräfte kommen nicht mehr als „Fremdkörper“  stundenweise in die Schule, sondern werden als Teil des Kollegiums mit eigenem Auftrag wahrgenommen und angenommen.

-       Die durchgängige Tätigkeit, unabhängig von der Bindung an einen speziellen Schüler, ermöglicht eine breitere Basis für die Integration.

-       Die Identifikation mit der Tätigkeit und der Schule hat enorm zugenommen.

-       Der Austausch zwischen Lehrkräften und Integrationskräften findet aktiv statt.

 

Diese und weitere Faktoren führen zu einer Nachhaltigkeit der Maßnahme, die letzten Endes auch Einfluss auf andere Maßnahmen der Jugendhilfe, z.B. bei den Hilfen zur Erziehung hat.

Positive Nebeneffekte sind eine erhebliche Verwaltungsvereinfachung sowohl für die Eltern, die keine Einzelanträge mehr stellen müssen, als auch für die Verwaltung, die diese Anträge nicht mehr bearbeiten muss. Zudem werden prekäre Arbeitsverhältnisse beim Träger jetzt weitgehend vermieden, da die Durchführung der Tätigkeit nicht abhängig von der Anwesenheit einer speziellen Schülerin ist.

 

Ein ähnlicher Effekt ist auch bei der LoherNocken-Schule in Ennepetal sichtbar, die auch von Schwelmer Schülern besucht wird und wo gemeinsam mit anderen Südkreis-Kommunen ein Pool-Modell installiert wurde. Hier ist die Schule selbst Träger der Maßnahme und hat die Integrationskräfte angestellt. 

 

Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit Auffälligkeiten ist  seit Beginn des Projektes bundesweit weiter angestiegen. Die individuelle Bewilligung von Integrationskräften ist auch in Schwelm an den anderen Grundschulen im laufenden Schuljahr  spürbar gestiegen. Bereits jetzt zeichnet sich ein weiterer Anstieg zum neuen Schuljahr ab, da bereits Anträge vorliegen, die noch geprüft und bearbeitet werden müssen.

 

Um den Erfolg der Maßnahme zu sichern und auszuweiten, soll die „Poolbildung Integrationskräfte“  unter Einbeziehung des Förderkonzeptes auf die anderen Schwelmer Grundschulen ausgeweitet werden. Hierfür wird mit der jeweiligen Schule eine individuelle Vereinbarung für jeweils ein Schuljahr getroffen, in der für das Schuljahr die Ausstattung mit Integrationskräften etc. festgelegt wird.

Der Ennepe-Ruhr-Kreis, der ebenfalls Integrationskräfte an die Schwelmer Schulen entsendet, hat Interesse an einer Beteiligung an der Pool- Lösung signalisiert, so dass auf diesem Wege mit zusätzliche Synergie-Effekten zu rechnen ist.

 

Der Effekt der Maßnahme wird jährlich evaluiert und im Jugendhilfe-/Schulauschuss darüber berichtet.

 


Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung schlägt vor, das an der Grundschule Engelbertstraße erfolgreich durchgeführte Pilotprojekt „Poollösung Integrationshilfe“ auszuweiten und konzeptionell auch an den anderen Grundschulen Schwelms umzusetzen. 

 


 

 

 

 

 

 

Die Bürgermeisterin

In Vertretung

gez. Schweinsberg