Betreff
Sachstandsbericht zur Ansiedlung der Biologischen Station des Ennepe-Ruhr-Kreises in der Freizeitanlage Martfeld
Vorlage
054/2014
Aktenzeichen
FBL2
Art
Berichtsvorlage

 

Sachverhalt:

Mit einstimmigem Beschluss vom 26.9.2013 zur Vorlage Nr. 160/2013 wurde die Verwaltung vom Rat der Stadt Schwelm mit der Prüfung beauftragt, ob und unter welchen Rahmenbedingungen die Ansiedlung der Biologischen Station für den Ennepe-Ruhr-Kreis am Standort Haus Martfeld realisiert werden kann.

 

Parallel zur Prüfung dieser Rahmenbedingungen wurde der Verwaltung vom Vorstand der Biologischen Station die Idee vorgestellt, dass zwei Studenten der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Bonn gerne ihre Abschlussarbeit über den Neubau der Biologischen Station im Schlosspark Martfeld anfertigen würden. Nach Abstimmung in der Projektgruppe, in der diese Idee bzw. Umsetzung von allen Beteiligten befürwortet wurde, konnte den beiden Studenten das Signal gegeben werden, ihre Bachelorarbeit zu beginnen. Federführend war und ist der Vorstand der Biologischen Station. Mit Unterstützung der Verwaltung, die die Studenten u.a. mit umfangreichen Plan- und Informationsmaterial versorgt hat, konnte eine beachtliche Bachelorabschlussarbeit gefertigt werden. Die Arbeit wurde im Januar 2014 im Haus Martfeld auf Einladung des Vorstandes der Biologischen Station in einem nichtöffentlichen Termin vorgestellt. Auch eingeladenen Vertretern aus den Fraktionen wurde so die Möglichkeit gegeben, sich über die Bachelorarbeit zu informieren. Nicht nur, dass sich die Studenten intensiv mit der Historie der Parkanlage beschäftigt und ein attraktives innovatives Gebäude für die Unterbringung der Biologischen Station entwickelt haben, wurde von ihnen auch die Empfehlung ausgesprochen, den ursprünglichen Charakter der Parkanlage wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. Basierend auf diesen Ideen empfehlen sie aus städtebaulichen Aspekten, gemeinsam mit den zuständigen politischen Gremien für die gesamte Parkanlage einen Masterplan zu entwickeln. So bestünde die Möglichkeit, insbesondere das Haus Martfeld einschließlich der gesamten Parkanlage Schwelm von der Hauptstraße bis hin zur Stadtgrenze Ennepetal noch weiter in den Mittelpunkt zu rücken. Nach erfolgten Gesprächen zwischen dem Vorstand der Biologischen Station und der Stadtverwaltung steht derzeit die Klärung hinsichtlich der Nutzbarkeit der Bachelorarbeit an. Hierbei handelt es sich u.a. um die Klärung/Verwendung der Rechte, die Bachelorarbeit seitens der Biologischen Station sowie der Verwaltung nutzen zu können. Diese Prüfung ist nach Aussage des Vorstandes der Biologischen Station zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Vorlage noch nicht abgeschlossen, sodass mit dieser Vorlage noch keine Unterlagen zur Verfügung gestellt werden können. Die Federführung, auch bezüglich der möglichen späteren Realisierung bzw. Betriebes der Biologischen Station, bleibt weiterhin in deren Zuständigkeit.

Im Rahmen der Erstellung der Bachelorarbeit wurden von den Studenten – immer unter Berücksichtigung des ursprünglichen als auch möglichen zukünftigen Parkcharakters sowie der herausragenden Bedeutung des Haus Martfeld    verschiedene Standorte eruiert. Schlussendlich lautet die Empfehlung, den Neubau an der in der Anlage 1 gekennzeichneten Stelle zu errichten. Durch die Wahl dieses Standortes ist eine „Konkurrenzsituation“ zum Haus Martfeld ausgeschlossen; vielmehr würden sich die beiden Objekte positiv ergänzen. Für den Fall, dass Grundstücksflächen des Helios Klinikums betroffen sein sollten, wurde seitens der Geschäftsführung gegenüber der Verwaltung bereits Unterstützung signalisiert

 

Aus Sicht der Verwaltung kann festgehalten werden, dass durch die Ansiedlung der Biologischen Station sowie der ergänzenden Erstellung eines Masterplans auch die im Arbeitskreis Martfeld dargestellten Ziele berücksichtigt werden.  Zudem wird in Bezug um die Bemühungen, die Biologische Station in die Parkanlage zu integrieren, das persönliche Engagement des Herrn Wilhelm Erfurt sowie der Heimat- und Kulturvereine wertgeschätzt. Die gesamte Parkanlage einschließlich des Haus Martfeld würde als herausragende Kultur- und Freizeiteinrichtung im Stadtgebiet davon profitieren.

 

 

 

Ein weiterer wesentlicher Punkt, der unabhängig von der möglichen Errichtung der Biologischen Station einer Klärung bedarf, ist die verkehrliche Erschließung der Parkanlage.  Die vorhandene Brücke, über die derzeit der PKW-Verkehr zum Museum, der Gastronomie sowie der Kleingartenanlage geführt wird, ist einem maroden Zustand. Seit Jahren besteht vor diesem Hintergrund auch eine Gewichtsbeschränkung für Fahrzeuge. Im Worst-Case-Fall  (Gefahr durch die Brücke für den Bahnverkehr / ICE-Strecke) kann die Deutsche Bahn als Eigentümerin diese Brücke ohne jegliche Einflussmöglichkeit der Stadt sperren, sodass dann eine verkehrliche Erschließung nicht sichergestellt ist. Fahrzeuge, die aktuell das Haus Martfeld erreichen müssen und die Brücke nicht befahren dürfen, müssen die in der Anlage 1 gekennzeichnete Feuerwehrzufahrt wählen. Unter anderem liegt diese Zufahrt an einem der meist frequentierten Spielplätze im Stadtgebiet Schwelm.

 

Um dem Worst-Case-Szenario für das Haus Martfeld, der Gastronomie als auch der Kleingartenanlage vorzubeugen, muss kurzfristig entschieden werden, ob die in der Anlage dargestellte Erschließung von der Lohmühle aus realisiert werden soll.

Eine erste Grobkostenschätzung der TBS AöR beläuft sich auf rd. 140.000 €. Der Verwaltung ist bewusst, dass diese Erschließung (die nach Ansicht der Verwaltung keine Straße im üblichen Sinne darstellt) dem Charakter des Parks grundsätzlich nicht dienlich ist. Bei einer Realisierung werden demnach Lösungen zu suchen sein, die sich so weit wie möglich in die Parkanlage integrieren. Dies gilt auch für den Anschluss der alternativen Erschließung an die Lohmühle, da dieser nach den ersten Planungen der Wegeführung in die Nähe des möglichen neuen Standortes der Biologischen Station fällt.