Sachverhalt:
Die Stadt Schwelm verfolgt seit
Jahrzehnten das Ziel, die Freizeitanlage Martfeld mit dem dort vorhandenen
Baudenkmal inhaltlich und funktional zu sichern. Dies umso mehr, da
Denkmalschutz von sich aus kein Selbstzweck besitzt sondern eben mit Inhalten und
Funktionen untermauert werden muss.
Die Biologische Station für den
Ennepe-Ruhr-Kreis (derzeitiger Standort in Ennepetal) ist eine von 35
Biologischen Stationen in NRW. Sie wurde im Jahr 2000 auf Grundlage der
Förderrichtlinie für Biologische Stationen in NRW gegründet. Nach mehreren
Umzügen in verschiedene Gebäude befindet sich die Biologische Station aktuell
in einem privaten Mietobjekt, welches zukünftig als Reservefläche für die
Betriebserweiterung des Vermieters vorgesehen ist. Eine Standortsicherheit in
Ennepetal ist nach Auskunft der Leitung der Biologischen Station so leider
nicht mehr gegeben.
Zentrale Inhalte der Arbeit der
Biologischen Station sind – neben den naturschutzfachlichen Aufgaben – die
Umweltbildung im Ennepe-Ruhr-Kreis. Hierfür muss innerhalb des Gebäudes ein
großer Umweltbildungsraum zur Verfügung stehen und zusätzlich die Anbindung an
die Kulturlandschaft gewährleistet sein. Beides sind Standortfaktoren, die
derzeit nach Information der Leitung am Standort Ennepetal ungenügend vorhanden
sind.
Durch vielfältige gemeinsame
Aktionen der biologischen Station mit den Heimat- und Kulturvereinen vor Ort
wurde die Idee geboren, eine zentrale, überregionale Einrichtung für Umwelt-
und Kulturbildung in Form eines gemeinsamen neuen Gebäudes in Schwelm zu
schaffen. Ziel der Einrichtung wäre es, die biologische- und kulturelle
Vielfalt in der Region zu bewahren, zu entwickeln und an künftige Generationen
weiterzugeben. Ein idealer Standort für einen Neubau wurde in unmittelbarer
Nähe des Haus Martfeld gefunden.
Die Kombination von Umwelt,
Kultur und Bildungsarbeit wäre in Nordrhein-Westfalen einzigartig und würde ein
Alleinstellungsmerkmal mit einer überregionalen Ausstrahlung darstellen. Das
geplante Gebäude wäre in einer Parkanlage eingebettet, welche ein hohes
Potential für Bildungsangebote im Freiraum aufweist. So sind hier historische
Zier– und Nutzgärten, das Erleben von historischen Haustierrassen sowie
Aktionsräume zum Thema „Baustelle Kulturlandschaft“ oder "Landschaft von Morgen" vorstellbar.
Für die Umweltbildungsarbeit fundamental von Bedeutung ist die Anbindung an den
Naturraum. Optimal ist hier die fußläufige Erschließung des
Naherholungsgebietes „Martfelder Wald“ mit einer für die Umweltbildung
optimalen naturräumlichen Ausstattung in Form von Fließ– und Stillgewässern,
Wald und Offenlandbereichen sowie Wiesen und Weiden.
Die Vorteile eines neuen
zentralen Gebäudes würden sich vielfältig gestalten:
Durch die Bündelung der
Vereinsaktivitäten in einem Gebäude könnte eine optimale Wirtschaftlichkeit der
Kräfte erzielt werden. Eine auf die Arbeit der Station und der Vereine
abgestimmte Raumaufteilung würde beste Bedingungen für eine gemeinsame Nutzung
für Bildungsangebote wie Schulunterricht, Seminare, Workshops, Vorträge oder
Ausstellungen darstellen.
Weiterhin wäre eine Bibliothek
zum Thema: „Natur und Kultur in der Region“ möglich, die all denen offen stehen
würde, die ihr Wissen über die Region vertiefen wollen. Die Nähe und enge
Verbindung mit dem Haus Martfeld und dem Museum erweitern das Spektrum der
Zielgruppen und lassen Überschneidungen lebendig werden. So entsteht
Nachhaltigkeit und erlebbare Synergie.
Hier könnte ein Pilotobjekt für
den Bereich übergreifende Bildungsarbeit geschaffen werden, in dem Kommune,
Ehrenamt und Wissenschaft Hand in Hand zusammenarbeiten.
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Schwelm
beauftragt die Verwaltung mit der Prüfung, ob und unter welchen
Rahmenbedingungen die Ansiedlung der Biologischen Station für den
Ennepe-Ruhr-Kreis am Standort Haus Martfeld realisiert werden kann. Die
Verwaltung hat das Ergebnis der Prüfung, bei der auch die Vorschläge des
Arbeitskreises Haus Martfeld berücksichtigt worden sind, den zuständigen
politischen Gremien zur weiteren möglichen Beschlussfassung vorzulegen.
Finanzielle Auswirkungen:
Produkt Nr. |
Bezeichnung
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Aufwand |
Ertrag |
Einmalig |
Wiederkehrend |
Investiv |
Konsumtiv |
Bedarf i. Haushaltsjahr |
Folgekosten |
Im Etat enthalten: |
ja |
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nein |
|
Deckungsvorschlag: