Sachverhalt:
Einzelne Vorschläge der
Fraktionen zur Haushaltssanierung betreffen direkt die Angelegenheiten des
Kommunalunternehmens TBS und sollten deshalb im Verwaltungsrat erörtert werden.
Übersicht über die Vorschläge
der Fraktionen mit direktem Bezug zu den TBS
(Auszug aus der Liste der
Stadt vom 25.10.2012):
Nr.      Fraktion / Stichwort                             Kurzbeschreibung           Â
5         Grüne    Â
Ausschüttungen            Ausschüttung aus Jahresergebnis soll
befristet
                                                                    erhöht
werden
13Â Â Â Â Â Â Â Â CDUÂ Â Â Â Â Â
Kooperation                Eingehende Prüfung der Kooperation
mit den
                                                                   Stadtbetrieben
Ennepetal AöR
15        CDU      Aufgabenkonzentration            z. B. gemeinsame Aufgabenwahrnehmung
beiÂ
                                                                    Vergaben       Â
19        FDP       Konsolidierungsbeitrag           Einrichtung
Personalwirtschaftskonzept
                          der TBS                                 Personal-Abbau
um 10 % bis 2016
                                                                   Anpassung
Friedhofsgebühren um 10 %
                                                                    Übernahme
/ Pflege durch die KircheÂ
                                                                    Â
                                                                    Senkung
Fixkosten durch Kooperation
                                                                    Fremdvergabe
im Bereich Winterdienst
                                                                    vollständig
Ausschüttung Ergebnis
                                                                    Integration
der TBS in Stadtverwaltung
                                                                    Interkommunale
Zusammenarbeit der
                                                                    Bauhöfe
im Südkreis
Mit Hinweis auf die nur sehr
eingeschränkt zur Verfügung stehende Zeit erfolgt eine erste Einschätzung der
einzelnen Vorschläge (die Nummerierung entspricht der Zusammenstellung vom
25.10. für den FA):
5         Grüne            Befristete
Erhöhung der Ausschüttung des TBS-Jahresergebnisses
19       FDP               vollständige
Ausschüttung Jahresergebnis
Gemäß Beschluss des Verwaltungsrates vom
20.06.2012 soll aus dem Jahresergebnis 2011 ein Betrag von 30.949,20 € in die
Rücklage der TBS eingestellt werden. Die thesaurierte Summe aus dem
Jahresabschluss 2010 lag in vergleichbarer Höhe. In beiden Jahren wurden 1.1
Mio € an die Stadt ausgeschüttet.
Die bisherige
Ausschüttungspraxis bzw. eine vollständige Ausschüttung ist mit Blick auf die
Vorgaben der Kommunalunternehmensverordnung nicht unproblematisch, ist vor dem
Hintergrund der wirtschaftlichen Lage der Stadt Schwelm aber auch aus Sicht des
Vorstandes nachvollziehbar.
Der Vorstand bittet
den Verwaltungsrat, im Fall einer pauschal festgelegten befristeten Erhöhung
bei der Beratung der kommenden Jahresabschlüsse die Thesaurierung von
Teilbeträgen zugunsten der Gewinnrücklage des Betriebes ernsthaft zu prüfen und
im Fall der wirtschaftlichen Entspannung zeitnah wieder zu realisieren.
13       CDU              Kooperation mit den Stadtbetrieben Ennepetal AöR
19Â Â Â Â Â Â Â FDPÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Integration
der TBS in die Stadtverwaltung
                                  Interkommunale Zusammenarbeit der
Bauhöfe im Südkreis
Die Vorschläge von CDU und FDP haben eine
Änderung bzw. Erweiterung der Organisationform des Betriebes zum Inhalt, wobei
sie in sehr unterschiedliche Richtungen tendieren.
Die Kooperation der TBS AöR mit anderen Betrieben ist seit Gründung ein
zentrales Anliegen des Vorstandes. In den vergangenen Jahren wurden vielfältige
Kooperationen entwickelt, die in sachlich begrenzter und dadurch in
pragmatischer Weise realisierbar waren und sind. Auch die Kooperation zweier
Gesamtbetriebe ist dabei Gegenstand von ernsthaften Ãœberlegungen des Vorstandes
gewesen.
Der Vorstand ist
davon überzeugt, dass die Bildung einer gemeinsamen AöR weitere Synergieeffekte
erzeugen könnte, dies aber vielfältige Auswirkungen auf die innere Struktur,
die Auftraggebersituation und die politischen Handlungsmöglichkeiten hätte. Im
Vorfeld einer solchen Kooperation sind daher die wirtschaftlichen und
organisatorischen Aspekte umfassend zu analysieren.
Die aufkommende Diskussion um die Steuerpflicht von Anstalten des öffentlichen
Rechts macht es erforderlich, dass besonders die fiskalischen Aspekte in die
Betrachtung einbezogen werden. Gegebenenfalls sind weitergehende Planungen
bezüglich einer interkommunalen AöR allein aus diesem Grund derzeit nicht
zielführend.
Auch die Rückführung der TBS
in die Stadtverwaltung würde eine Vielzahl von Auswirkungen haben, die im
Vorfeld sorgsam abzuwägen wären. Die Entwicklung der fiskalischen
Rahmenbedingungen ist hierbei ebenso von Bedeutung wie die innere Struktur des
Betriebes. Aus Sicht des Vorstandes muss eine geänderte Betriebsform geeignet
sein, die in den vergangenen Jahren erarbeiteten wirtschaftlichen und
strukturellen Stärken des Betriebes zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Der Vorstand geht davon aus,
dass die Fragestellung einer erweiterten oder geänderten Organisationsform
nicht kurzfristig behandelt werden kann. Darüber hinaus wird die Einbindung
weiterer Sachkundiger unumgänglich sein.
15 Â Â Â Â Â Â CDUÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Gemeinsame
Wahrnehmung von Aufgaben (z.B. Vergaben)
19Â Â Â Â Â Â Â FDPÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Senkung
Fixkosten durch Kooperation
Eine zentrale Vergabestelle steht bereits seit
geraumer Zeit auf der Agenda der TBS und wurde im Kontakt mit der
Stadtverwaltung thematisiert. Bei den TBS besteht großes Interesse an einer
Kooperation, die aus hiesiger Sicht gerne auch weitere Partner einbeziehen
könnte.
Gleiches gilt für
die zentrale Beschaffung. Die kürzlich vom Städte- und Gemeindebund als
Genossenschaft gebildete interkommunale Einkaufsgenossenschaft KoPart e.G.
bietet hierfür einen sehr interessanten Ansatz, zumal neben den typischen Beschaffungsvorgängen
einer Verwaltung durch die KoPart auch die Beschaffung von Fahrzeugen,
Streusalz etc. angeboten werden soll. Die TBS haben erste Kontakte geknüpft.
Die Senkung der Fixkosten durch Kooperationen ist – wie oben bereits ausgeführt
– seit Anbeginn ein wichtiges Ziel des Betriebes. Hierbei sind sowohl für ganze
Dienstleistungsbereiche (z.B. Straßenbeleuchtung) als auch für eine Vielzahl
von Einzelbereichen Kooperationslösungen umgesetzt worden, die kostenwirksam
sind. In den Jahresberichten sind die wichtigen Kooperationen jeweils
dargestellt.
Der Vorstand sieht grundsätzlich weitere Potenziale für Kooperationen, die sich
kostenreduzierend auswirken können. Dies kann jedoch nach betrieblicher
Auffassung nicht Gegenstand einer pauschalen politischen Beauftragung sein.
19 Â Â Â Â Â Â FDPÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Personalwirtschaftskonzept und Personalabbau um 10 % bis 2016
Das Thema
Personalwirtschaftskonzept ist auf Antrag der FDP-Fraktion in der Sitzung des
Verwaltungsrates am 20.03.2012 behandelt worden. Es wurde festgestellt, dass
auf Grund der Struktur des Betriebes und der detaillierten Darstellungen bei
den Stellenplanberatungen ein weitergehendes PWK nicht erforderlich ist.
Der Vorstand möchte an dieser Stelle erneut deutlich machen, dass die bisherige
Transparenz im Bereich der Personalwirtschaft uneingeschränkt fortgeführt wird
und dem Verwaltungsrat jederzeit alle Hintergründe und Entwicklungen zur
Verfügung stehen werden.
Hinweis: die im Rahmen der Organisationuntersuchung bereits im Jahr 2004 aus
den Benchmark-Betrachtungen abgeleiteten Personaleinsparungen wurden
ausnahmslos umgesetzt.
19       FDP               Anpassung der Friedhofsgebühren um
10 %
                                  Übernahme / Pflege durch die
Evangelische Kirche
Das Thema Friedhofsgebühren war
bereits Gegenstand der politischen Beratung. Die Gründe für die derzeitige
Gebührenstruktur sind bekannt.
Zwischenzeitlich sind die
Gespräche mit dem Friedhofsträger Kirche soweit fortgeschritten, dass von
ersten gemeinsamen und zielgerichteten Schritten gesprochen werden kann. Dies
wird auch Auswirkungen auf die Gebührensituation mit sich bringen, über die der
Vorstand in Kürze berichten wird.
Gemäß Bestattungsgesetz NRW ist die Kommune – im Gegensatz zu den Kirchen – zum Betrieb von Friedhöfen verpflichtet. Eine Übernahme durch die Kirche kann demnach nicht in Betracht kommen.
Die Ãœbernahme weiterer
Aufgaben ist aus Sicht des Vorstandes auch für die Kirche grundsätzlich nicht
zielführend und wird dort nicht angestrebt. Wichtig für die Konsolidierung ist
die gemeinsame Entwicklung einer zukunftsfähigen Strategie für die Schwelmer
Friedhöfe. Hierfür werden derzeit die ersten Schritte umgesetzt.
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19 Â Â Â Â Â Â FDP Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Fremdvergabe im
Bereich Winterdienst
Die Erfahrungen der TBS mit dem Einsatz von Fremdfirmen im Winterdienst
belegen, dass die Durchführung von Winterdienstaufgaben von Dritten nicht
wirtschaftlicher erbracht werden kann.
Neben den oben genannten unternehmensbezogenen Themen haben die Fraktionen auch Vorschläge erarbeitet, die sich mit Einsparpotenzialen in den Dienstleistungsbereichen befassen. Diese werden Gegenstand der Beratungen in den städtischen Gremien sein. Die TBS haben hierfür dem Auftraggeber die inhaltlichen Informationen zur Verfügung gestellt und stehen ergänzend für die Beratungen zur Verfügung.