Sitzung: 14.02.2022 Jugendhilfeausschuss
Beschluss: Vorberatung - einstimmig und weiter
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 0, Enthaltungen: 1, Befangen: 0
Vorlage: 012/2022
Herr Gießwein schlägt vor den TOP in drei Bereiche zu teilen.
1. Aussprache zu Integrationshelfern, 2. Etatberatung, 3. Beschluss
Zu 1.
Herr Schweinsberg gibt ein Statement der Verwaltung ab:
„Sehr geehrte Damen und
Herren,
der Etatentwurf 2022 zeigt
schon, dass die Herausforderungen auch im Bereich der Finanzen für Kommunen
immer schwieriger werden.
Ich habe bewusst formuliert
AUCH im Bereich Finanzen, weil in ganz vielen Teilbereichen die Situation
ähnlich ja zum Teil dramatisch ist.
Hier und heute geht es aber um
den Etat des Jungendamtes.
Wir haben uns den Vortrag ein
wenig aufgeteilt. Die Kollegin Peters und Herr Menke würde im Verlauf der
Beratung weitere Ergänzungen vornehmen.
Ich habe die Aufgabe
übernommen das schwierige Thema der Hilfen nach § 35 a SGB VIII hier die sog.
Integrationshelfer zu thematisieren und einen Verwaltungsvorschlag
vorzustellen.
Vorab ist es mir wichtig, dass
ich in meiner letzten Sitzung als Sozialdezernent nach 11 Jahren in diesem
Gremium die POOL-LÖSUNG für eine gute und richtige Entscheidung halte und diese
keinesfalls negieren möchte.
Doch müssen wir uns über die
Ausgestaltung dieser Lösung unterhalten. Aktuell haben wir in jeder
Grundschulklasse mindestens 1 Person. Der Stundenansatz beläuft sich auf 25
Stunden.
Ich bin der Auffassung, dass
wir nicht die Anzahl der Kräfte veränderten sollten aber schon über die
Arbeitsstunden reden müssen.
Aus meiner Sicht ist eine
Reduzierung am 20 Wochenstunden = 20% Reduzierung durchaus denkbar.
Ich möchte jetzt keinen
direkten Vergleich zu anderen Städten ziehen, weil dieser am Ende des Tages
immer hinkt. Sofern die Verwaltung Ihnen jetzt Städte nennt die deutlich
weniger haben wird es auch gelingen Städte zu finden die zumindest in
bestimmten Statteilen mehr haben.
Auf diese Diskussion würde ich
gern heute verzichten, weil wir uns dann m Kreis drehen.
Wichtig ist mir nochmals
herauszustellen, dass wir hier über Aufgaben des § 35a reden und nicht um
andere Tätigkeitsfelder. Da ist mir eine Aussage aus dem SchulAus in der
letzten Woche in Erinnerung und diese steht auch in der ausführlichen
Stellungnahme der Schulleitung- für die mich ausdrücklich bedanke- nochmals
drin.
Stichwort Unterstützung
„Wegfall der Begegnung mit der deutschen Sprache“
Mir ist sehr wohl bewusst,
dass Schule hier vermutlich nicht über ausreichend Personal verfügt – aber ich
bitte um Verständnis- es ist nicht Aufgabe des Schulträgers dieses Defizit zu
beheben.
Dazu wird Frau Peters gleich
noch ausführen, dass es hierzu ggfs. andere Fördermittel gibt, welche nicht den
kommunalen HH belasten.
Abschließend schlägt die Verwaltung in
Analogie zur Einführung der Pool-Lösung vor auch hier sehr aufmerksam mit den
Schulleitungen zu begleiten und ggfs. Gegensteuerungsmaßnahmen zu ergreifen.
Bevor Frau Peters zu
Fördertöpfen etwas ausführt schlägt die Verwaltung für den Etat 2022 ff
folgendes vor:
Der HH – Ansatz an den Grundschulen wird um 20% gekürzt und somit wird
das Stundenkontingent auf 20 reduziert.
Gleichfalls wird die Verwaltung beauftragt gemeinsam mit den Schulleitungen
den Prozess zu beobachten und dem JHA Bericht zu erstatten.“
Frau Peters schlägt den Schulen vor, über das Programm „Students for
School“ ausgleichend zusätzliche Unterstützung in die Schulen zu holen.
Für die fachliche Beratung sind die Leitungen der Schwelmer Grundschulen
anwesend: Frau Zimmermann, Frau Rahn, Herr Wagener und Herr Peschel, die sich
eindringlich für den Erhalt der Stundenkontingente aussprechen, einen weiter
steigenden Bedarf sehen und den Zeitpunkt für eine Kürzung gerade auch im
Hinblick auf die Folgen der Pandemie als falsch gewählt sehen. Sie warnen vor
den Auswirkungen und Folgekosten.
Frau Schier stellt für die SPD den Antrag, die Stunden nur um 10% zu
senken.
Mehrere Ausschussmitglieder sprechen sich ebenfalls gegen eine Kürzung
aus. Allgemein besteht der Tenor, dass durch Evaluation und konstruktive
Begleitung des Prozesses das Angebot der Integrationshelfer weiterentwickelt
wird, aber das Stundenvolumen nicht gesenkt wird.
Herr Gießwein resümiert:
A- Alle wollen zur Entwicklung des Angebotes
eine Evaluation und Begleitung
B- Es liegt ein Antrag der SPD vor, das Angebot
um 10% zu kürzen
Herr Schweinsberg zieht den Antrag der Verwaltung auf Kürzung um 20%
zurück.
Zu 2
Herr Menke berichtet davon, dass die Verwaltung plant, zukünftig eigenes Personal (3 Stellen) für die Angebote der Sozialpädagogischen Familienhilfe vorzuhalten, um effektiver und flexibler agieren zu können. Mittelfristig soll dadurch auch eine Mitteleinsparung bei den ambulanten Hilfen zur Erziehung erzielt werden.
Herr Spanke fordert eine strikte Trennung von Auftragsvergabe und Auftragserfüllung, was von Herrn Schweinsberg als selbstverständlich angesehen wird.
Es gibt keine Veränderungswünsche zum Entwurf (außer siehe 1)
Zu 3
Es wird über die Empfehlung des Etatentwurfes an den Rat (ohne Kürzung für Integrationshelfer) abgestimmt.
Beschlussvorschlag (zu3):
Der
Jugendhilfeausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Schwelm den Beschluss der
entsprechenden Haushaltsansätze 2022 gemäß Vorberatung in der heutigen Sitzung.
Abstimmungsergebnis zu 1A: |
einstimmig: |
x |
|
dafür |
8 |
|
dagegen: |
0 |
|
Enthaltungen: |
1 |
angenommen
Abstimmungsergebnis zu 1B: |
einstimmig: |
x |
|
dafür |
4 |
|
dagegen: |
4 |
|
Enthaltungen: |
1 |
abgelehnt
Abstimmungsergebnis zu 3 |
einstimmig: |
x |
|
dafür |
8 |
|
dagegen: |
0 |
|
Enthaltungen: |
1 |
angenommen