Sitzung: 27.10.2021 Sozialausschuss
In der Sitzung des Sozialausschusses am 27.01.2021 wurde die Verwaltung
beauftragt ein Konzept zur dezentralen und zügigen Unterbringung von Menschen
in Not zu erarbeiten - basierend auf Konzepten wie Housing First - und die
städtische Übergangseinrichtung Kaiserstraße, sofern es möglich ist, zu
schließen.
Frau Peters teilt hierzu folgendes mit:
Die Verwaltung führte mehrere Gespräche mit den
Wohnungsbau-genossenschaften Schwelmer&Soziale und EN-Wohnen, um die
Möglichkeiten der Unterbringung von Wohnungslosen und Asylsuchenden auszuloten
und das Konzept Housing First zu erörtern. Ebenso fanden Gespräche mit der
Wohnungslosenhilfe der Diakonie statt.
Im Oktober 2021 fand ein Runder Tisch zum Thema Housing First mit
Vertreter*innen der Parteien, der Wohnungslosenhilfe und der
Wohnungsbaugenossenschaften statt.
Das Konzept einer dezentralen Unterbringung von Menschen in Not
erfordert folgende Rahmenbedingungen:
Ø
Anmietung
von weiteren Wohneinheiten für Einpersonenhaushalte und Familien
Zurzeit gelingt es nicht, größere Wohnungen für kinderreiche Familien
zu finden. Auch Appartements sind kaum zu finden.
Ø Im Idealfall Einrichtung eines Hauses mit
Appartements für Menschen, die in normalen Mietshäusern wegen ihres
problematischen, häufig krankheitsbedingten Verhaltens scheitern
Ø
Vorhalten
einer kleineren Übergangseinrichtung für die vorübergehende Unterbringung von
Obdachlosen und für das Clearing von Asylsuchenden
Ø
Ausbau
der Kooperation mit der Diakonie Mark Ruhr im Bereich Wohnungslosenhilfe, vor
allem stärkere Nutzung des Ambulant Betreuten Wohnens (ABW) gem. §67 ff SGB XII
Voraussetzung für eine gelingende dezentrale Unterbringung ist die
Mitwirkung der betroffenen Personen. Diese beruht jedoch auf Freiwilligkeit.
Sofern keine Bereitschaft besteht, Beratung und Unterstützung in Anspruch zu nehmen,
ist eine Unterbringung auf dem freien Wohnungsmarkt nur schwer zu erreichen.
Nächste Schritte:
Ø
Unterbringung
von wohnfähigen Personen aus der Kaiserstraße in Wohnungen, sofern Wohnungen
gefunden werden
Ø
Suche
von weiteren Wohnungen zur Anmietung durch die Stadt
Ø
Verstärkte
Kooperation mit der Wohnungslosenhilfe der Diakonie, u.a. Durchführung
gemeinsamer Fallbesprechungen
Die Schließung der Übergangseinrichtung Kaiserstraße kann erst erfolgen,
wenn eine Alternativeinrichtung zur Verfügung steht. Aufgrund der aktuellen
Entwicklung der Flüchtlingszahlen ist zu überlegen, ob die Unterkunft
Kaiserstraße noch für einen längeren Zeitraum vorgehalten werden sollte, damit
auch bei der Zuweisung einer größeren Anzahl von Asylsuchenden
Unterbringungsmöglichkeiten bestehen.
Fragen der Politik zum Bericht wurden ausführlich beantwortet. Es wurde
vereinbart, Frau Schulz –Rabenschlag von der Diakonie Mark Ruhr zwecks
Vorstellung des ABW zur nächsten Ausschusssitzung am 26.01.2022 einzuladen.