Antrag BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - alternative Antriebe

Der Antrag vom 24.08.2021 ist fristgerecht eingegangen. Eine fundierte Vorbereitung war für die aktuelle Sitzung nicht möglich. Der Antrag wurde in Absprache mit dem Fraktionsvorsitzenden, Herrn Gießwein, auf die nächste Sitzung im November vertagt.

 

Selbstanlieferung

In der Juni-Sitzung wurde dargelegt, dass das weitere Infektionsgeschehen beobachtet werden sollte. Für die künftige Organisation der Selbstanlieferungen wurden die zwei möglichen Varianten benannt – Rückkehr zur ursprünglichen Organisation, Beibehalten der Organisation mit Terminvergabe.

Nach den Sommerferien wurden seitens der Regierung verschiedene Einschränkungen zurückgenommen. Außerdem wurde Infektionsgeschehen neu bewertet. Das Verständnis für ein Fortsetzen der Terminvergabe nahm zunehmend ab. Vor diesem Hintergrund sowie unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten hat der Vorstand die Rückkehr zur ursprünglichen Organisation ab dem 01.09.2021 entschieden.

Zur wirtschaftlichen Betrachtung:
In der Zeit vom März bis August 2021, in der die Selbstanlieferung zu ausgedehnten Zeiten mit Terminvergabe möglich war, ist – im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 – der Personaleinsatz um knapp 60 % gestiegen, während die Umsätze um gut 25 % zurückgingen.

Auf Anregung von Herrn Meckel wird der Niederschrift eine Übersicht der Fallzahlen zur Selbstanlieferung beigefügt. Eine Auswertung anhand der ausgegebenen Entgeltmarken kann als Indikation für die mengenmäßige Abwicklung vor Corona, während Corona mit Einschränkungen sowie während Corona mit Terminvergabe genommen werden.

In Anlage 1 zur Niederschrift dargestellt ist der Zeitraum der coronabedingten Einschränkungen in 2020 und 2021 sowie zwei Jahre vor der Pandemie.

2020 wurde die Selbstanlieferung von Mitte März bis Mitte April ausgesetzt. Ab Mitte April bis Ende Mai konnte nur samstags zu verlängerten Zeiten (bis 14 Uhr) angeliefert werden.

2021 wurde die Annahme ab Mitte März wieder geöffnet. Bis Ende August war für die Nutzung ein Termin erforderlich. Anfangs wurden drei Termine pro Viertelstunden (12 pro Stunden) angeboten. Nach den ersten Erfahrungen wurde das Angebot auf vier Termine pro Viertelstunde (16 pro Stunde) erweitert. Die Zeiten wurden samstags um zwei Stunden verlängert, hinzu kamen vier Stunden am Freitagnachmittag.

Von dieser Betrachtung nicht erfasst sind kostenfreie Anlieferungen (z. B. Elektrogeräte, Metallschrott), die geschätzt 10 – 15 % der kostenpflichten Anlieferungen entsprechen. Für diese Anlieferungen war ebenfalls ein Termin erforderlich.

 

Veränderung Schwelmer Stromverbrauch

Anfrage von Herrn Meckel aus der Sitzung vom 08.06.2021:

Wo wären wir heute, wenn die Einsparmaßnahmen zur Verbrauchsreduzierung in der Stadtbeleuchtung nicht durchgeführt worden wären?

Die Frage lässt sich leider nicht ohne Schätzungen und damit einem gewissen Maß an Ungenauigkeit beantworten.

  • Es gibt keinen festgesetzten Tag, an dem mit den Einsparmaßnahmen begonnen wurde. Energieeinsparung wurde in der Vergangenheit mehr unter dem Aspekt der Kosteneinsparung gesehen. Heute ist der Umwelt- und Klimagedanke hinzugekommen.
  • Der Energieverbrauch lag 1991 bei rund 1,18 Mio/kWh. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits Energieeinsparmaßnahmen durchgeführt.
  • Bis 2007 konnte der Energieverbrauch so auf 0,73 Mio/kWh reduziert werden. Zum Einsatz kamen damals die ersten modernen Energieeinsparleuchten. Bei einem angenommenen heutigen Verrechnungspreis von 0,23 €/kWh wären 2007 rund 168 T€ Energiekosten für die Stadtbeleuchtung angefallen.
  • Ab 2007 wurden die ersten LED Leuchtmittel montiert und es erfolgte eine Umrüstung im Rahmen der Bewirtschaftung des Beleuchtungsnetzes was bedeutet, dass die Leuchtpunkte jeweils nach Erreichen des technischen Abschreibungszeitpunktes durch neue LED Technik ersetzt wurden.
  • Durch Änderungen im Normenwerk wurden Beleuchtungsstandards verändert. Es mussten in Teilbereichen stärkere Leuchten über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden, um einen höheren Ausleuchtungsgrad zu erzielen. Durch die neue Technik ließ sich der geforderte, höhere Ausleuchtungsgrad bei gleichzeitigem reduzierten Energiebedarf realisieren.
  • Bis 2021 kamen rund 280 Leuchtpunkte bestandserhöhend hinzu. Diese wurden direkt mit neuer LED Technik montiert. Durch die Erweiterung des Netzes und bei einer angenommenen Leistung von durchschnittlich 180 Watt sind allein unter diesem Posten rund 46 T € Energiekosten einer fiktiven Betrachtung hinzuzurechnen, so dass wir den Startwert 2007 in Höhe von 168 T€ in der Betrachtung auf rund 214 T € erhöhen müssen.
  • Durch temporäre, regelkonforme Leistungsreduzierung bis auf 70% der möglichen Leistung sowie dem Einsatz von Sensortechnik und der stetigen Erneuerung des Netzes mit LED Technik konnte der Verbrauch bis auf rund 568 T/kWh und damit Gesamtkosten für 2020 in Höhe von rund 131 T € reduziert werden.
  • Ohne jegliche Energieeinsparmaßnahmen und der heutigen Preisgestaltung des Energieversorgers ist bei einer fiktiven Betrachtung von reinen Energiekosten in Höhe von rund 300 T € auszugehen, so dass mit den getroffenen Maßnahmen mehr als die Hälfte dieses angenommenen Betrages eingespart wird und dabei gleichzeitig mehr Leuchtpunkte in besserer Qualität betrieben werden.