Beschluss: vertagt zur nächsten Sitzung

Abstimmung: Ja: 16, Nein: 1, Enthaltungen: 0

Herr Gießwein trägt vor, dass die Schulen zwar mit digitalen Geräten gut ausgestattet seien, dass diese aber nicht  gewartet und auch nicht eingesetzt würden, weil dazu niemand in der Lage sei. Dies liege nicht an der IT-Abteilung der Verwaltung der Stadt Schwelm, sondern es fehle dafür dem Personal der Schulen die Zeit. Es sei ein Unding, dass die Schüler z.B. das auf den IPads Geschriebene nicht speichern könnten. Die Geräte seien in der Anschaffung teuer gewesen und würden jetzt nicht benutzt. Der Antrag werde gestellt, weil es um die Bildung der Kinder gehe und das Thema Schule und Bildung ganz vorne stehe.

Herr Philipp erklärt, dass Auslöser für den Antrag die vorletzte Ratssitzung gewesen sei, in der über Digitalisierung von Schulen gesprochen wurde. Er sei zwar kein Fan von Digitalisierung, es gehe aber darum, die Kinder zukunftsfähig zu machen. In der Sitzung sei klar geworden, wie schwierig es sei, dies umzusetzen. Die Aufgabe sei früher den Lehrern übertragen worden, was jetzt anders sei, weil sich der gesamte Unterricht verändert habe. Die Lebensdauer der angeschafften Geräte betrage nur drei Jahre.

Herr Müller ist der Meinung, dass Bildung Priorität habe und dass er Digitalisierung in Schulen nicht für vorrangig halte. Wichtiger sei die motorische Förderung – vor allem bezüglich der Grundschulkinder. Er sei bisher davon ausgegangen, dass die Anschaffung und Installation der Hardware ausgeschrieben werde. Lehrer bekämen seines Wissens Schulungen in IT und würden dafür zwei Stunden pro Woche vom Unterricht freigestellt. Er sehe nicht, dass man die Probleme vor Ort mit einem digitalen Hausmeister lösen könne. Herr Müller möchte wissen, ob eine Daten-Cloud eingerichtet und woher das Geld für den digitalen Hausmeister genommen werden soll.

Herr Feldmann würde den Antrag unterstützen, wenn eine solche Person nötig sei. Er fände es schön, wenn Lehrer die Einrichtung der Computer übernehmen könnten, befürchtet aber, dass dann Hard- und Software evtl. nicht kompatibel sein könnten, weil jede Schule etwas anderes anschaffen würde. Die Person müsse ein/e Experte/in auf dem Gebiet der IT sein, da Lehrer den schnellen Fortschritt nicht nachhalten könnten. Es handele sich um einen wichtigen Antrag, dem er zustimme.

Herr Beckmann teilt Herrn Müllers Meinung  bezüglich der Digitalisierung in Grundschulen, ist aber der Auffassung, dass man sich zuerst Gedanken über die Ausstattung der Schulen machen und ein Anforderungskonzept erstellen sollte. Früher habe es ein ADV-Konzept gegeben, bei dem grundlegende Fragen besprochen wurden. Dies sei auch hier erforderlich. An den digitalen Hausmeister sei ein hohes Anforderungsprofil zu stellen und er werde schwierig zu finden sein. Die FDP-Fraktion sei der Meinung, dass es sinnvoller sei, einen Dienstleister zu beauftragen, um die Vorteile eines ganzen Unternehmens zu nutzen. Dann könne man bei Problemen auch kurzfristig wechseln. Er werde dem Antrag deshalb nicht zustimmen.

Herr Dr. Bockelmann ist der Meinung, dass der Antrag nur ein Teil eines Ganzen sei. Es handele sich um ein hochkomplexes Thema und es sei eine Gesamtstrategie erforderlich, die vorab – auch für die ganze Stadtverwaltung – entwickelt werden sollte. Im Schulausschuss sei nicht klar geworden, was die Schulen möchten. Es bleibe ja nicht bei der Anschaffung, sondern es hingen viele komplexe Themen daran. Die Lehrer sollten sich nicht um Infrastruktur-Lösungen kümmern müssen. Das Anforderungsprofil sei zu anspruchsvoll für eine einzige Person, wodurch die Qualität der Leistung auf der Strecke bleiben werde. Er werde sich bei der Abstimmung über den Antrag enthalten.

Herr Philipp schließt sich Herrn Müllers Auffassung bezüglich der Grundschulkinder an. Die Grundschulen hätten seines Erachtens ihre digitalen Erwartungen und Anforderungen bereits schriftlich festgehalten und gemeinsam mit Herrn Tolksdorf einen Plan aufgestellt. Bezüglich eines Dienstleisters hält er es nicht immer für ideal, dass Leistungen von Privaten und nicht von der Verwaltung erbracht werden.

Herr Gießwein würde einem Gesamtpaket zustimmen, meint aber, dass dies zu lange dauern würde, so dass die angeschafften Geräte dann zu alt würden. Im Übrigen sei die persönliche Meinung zur Digitalisierung irrelevant, denn die Landesregierung mache die Vorgabe der Digitalisierung von Schulen. Diese hätten hierzu  bereits Pläne und Geräte seien schon angeschafft worden. Es fehle nur das Personal zur Installation.

Die Schwelmer Schulen seien mit der Unterstützung durch die IT der Stadtverwaltung zufrieden. Es sei falsch, die Arbeit durch Pädagogen erledigen zu lassen, denn dies sei nicht deren Aufgabe. Da die Technik immer komplizierter werde, bräuchten die Schulen Unterstützung durch den Schulträger. Wenn der Ausdruck „Hausmeister“ störe, könne man den Antrag umbenennen.

Herr Stutzenberger sieht ein Informationsdefizit und weiteren Beratungsbedarf. Deshalb stellt er einen Vertagungsantrag.

Er trägt vor, dass das Anforderungsprofil des digitalen Hausmeisters  zunächst vorgelegt werden sollte. Er könne sich für den Anfang den Einsatz eines IT-Dienstleisters vorstellen, um dann erst später die Stelle des digitalen Hausmeisters zu schaffen.

Herr Stutzenberger  zieht den Vertagungsantrag zurück.

Herr Schweinsberg erläutert, dass hier wieder ein Problem der Konnexität geheilt würde, denn es werde etwas angeschafft, womit die Kommunen dann alleine gelassen würden. Die neue Stelle würde ca. 100.000,- € pro Jahr kosten. Man sei zu dem Thema mit den Schulen im Dialog. Es habe zwei Förderprojekte gegeben, die nicht auf einander abgestimmt gewesen seien. Bezüglich der bereits angeschafften Geräte sei jemand beauftragt worden, der diese anbringen werde. Es sei auch nicht Aufgabe des Schulträgers, Fortbildungen der Lehrer zu bezahlen.

Herr Müller erklärt, er sei nicht grundsätzlich gegen Digitalisierung, es müsse aber zwischen Hardware und Software getrennt werden. Es werde unmöglich sein, jemanden für beide Bereiche zu finden. Im Gegensatz zu Herrn Feldmann sei er der Meinung, dass heute alles leichter werde. Z.B. würden sich die Schul-Tablets automatisch synchronisieren. Im Grunde liege man aber nah bei einander.

Herr Feldmann meint, dass es mit neuen Techniken nicht einfacher werde.

Herr Nockemann ist der Meinung, dass es für die nächste Beratung gut wäre, die Erfahrungen des Kreises in den kreisangehörigen Schulen zu kennen.

Herr Kick schlägt vor, einen Teil der Kosten aus der Haushaltsstelle 01.01.01.04 – Kosten für IT – zu nehmen.

Herr Beckmann hat Bedenken, ob es möglich ist, jemanden zu finden, der das Anforderungsprofil abdeckt. Er stellt einen Vertagungsantrag, weile er noch einmal über das Thema sprechen und sich informieren möchte. Man solle sich auch bei Nachbarkommunen umhören, welche Erfahrungen es dort gebe.

Herr Beckmann nimmt seinen Vertagungsantrag zurück.

Herr Philipp wünscht keine Vertagung und möchte die Pläne und Wünsche der Schulen vorgelegt haben.

Herr Schier geht davon aus, dass Einkäufe von außen zu teuer sind bzw. nicht das gewünschte Ergebnis bringen würden. Man könne stattdessen im Bereich IT jemanden einstellen. Es sei nicht nachvollziehbar, warum Geräte angeschafft und dann nicht verwendet würden. Dies sei teurer, als einen Mitarbeiter einzustellen.

Herr Stutzenberger erklärt, dass er dem Antrag zustimmen werde, wenn man sich auf eine Erfahrungsphase mit einem Dienstleister einigen könnte. Dieser könne im Gegensatz zu einem neuen Mitarbeiter, der erst gefunden werden müsse, sofort anfangen.

Herr Gießwein ergänzt, dass man bis zu der gemeinsamen Sitzung des Schul- und Jugendhilfe-Ausschusses nichts von den Schwierigkeiten der Schulen gewusst habe. Deshalb sei der Antrag kurzfristig gestellt worden. Dass es ein IT-Problem an Schulen gebe, habe man gewusst, nicht aber, dass es ein Personalproblem gibt. Mit einem externen Dienstleister werde es nicht funktionieren.

Herr Beckmannn möchte über den Antrag abstimmen.

Herr Müller bestätigt, dass man von den Problemen der Schulen erst in der letzten Sitzung des Schul- und Jugendhilfeausschusses Kenntnis erlangt habe. Er würde dem Antrag am heutigen Tag nicht zustimmen.

Frau Burbulla stellt einen Antrag auf Vertagung in den nächsten Hauptausschuss am 14.11.2019.

Frau Sartor ruft zur Abstimmung über den Vertagungsantrag auf.


Abstimmungsergebnis:

einstimmig:

x

 

dafür

16

 

dagegen:

0

 

Enthaltungen:

1