Sitzung: 21.09.2017 Finanzausschuss
Herr Siepmann, der Vorsitzende des Trägervereins Schwelmebad e. V. erstattet einen mündlichen Statusbericht über die aktuelle Situation des Freibades. Für einen kostendeckenden Betrieb des Freibades in einer Saison müsse eine Zielgröße von mindestens 25.000 Badegästen erreicht werden. Im laufenden Jahr seien stattdessen allerdings nur rund 13.000 Badegäste zu verzeichnen gewesen.
Dies liege am schlechten Sommerwetter und führe zu Umsatzeinbußen bei den Eintrittsgeldern in Höhe von ca. 30.000 € sowie weiteren rd. 13.000 € bei den Verkaufserlösen des Imbisses und der sonstigen Veranstaltungen.
Zusätzlich seien hohe Reparaturkosten und Aufwendungen für
die Wassererwärmung im großen Schwimmbecken (22 Grad) angefallen.
Der Verein habe in
Eigenregie die Dachentwässerung saniert. Die laufenden Zahlungen an die AVU und
für die externe Gasversorgung könnten noch aus dem Budget bezahlt werden.
Fraglich sei jedoch, wie das Vereinsziel, den Schwimmmeister ganzjährig zu
beschäftigen und zu bezahlen, finanziert werden könne.
Daneben seien die
Veranstaltungen aus Einnahmesicht positiv verlaufen.
Im Vorjahr sei die
Situation mit mehr als 20.000 Badegästen und einer privaten Einzelspende in
Höhe von rd. 20.000 € besser verlaufen, so dass der Schwimmmeister für das Jahr
2017 verpflichtet werden konnte.
Mit dem jährlichen
Zuschuss der Stadt, der von 50.000 € im Jahr 2009 auf inzwischen 35.000 €
abgesenkt worden sei, werde es immer schwieriger, den Badebetrieb in der
bisherigen Form aufrecht zu erhalten, da nach Abzug der laufenden
Verpflichtungen nur rd. 11.000 € zur Verfügung blieben. Ohne größere
Unterstützung sei der Trägerverein nicht mehr willens und in der Lage die
Aufgaben zu übernehmen und werde die Schlüssel in diesem Jahr zurückgeben.
Herr Kranz (SWG/BfS
– Fraktion) fragt nach, welche Aufgaben der Schwimmmeister im Winter übernehme
und ob tagesaktuelle Besucherlisten zur Verfügung gestellt werden könnten.
Herr Siepmann
bestätigt, dass über das Kassenprogramm solche Statistiken erstellbar seien.
Daraus sei auch zu ersehen, dass an einzelnen Tagen eine Besucherzahl von 2.000
Personen realisiert worden sei. Der Schwimmmeister sei im Winterhalbjahr mit
verschiedenen Reparaturaufgaben im Keller beschäftigt und nehme in dieser Zeit
auch seinen Jahresurlaub und Freizeitausgleich für die angefallenen
Überstunden.
Herr Schwunk (FDP –
Fraktion) dankt Herrn Siepmann für das ehrenamtliche Engagement zum Erhalt des
Bades. Der Pachtvertrag laufe bis zum Jahr 2020. Aus Sicht seiner Fraktion sei
eine Fortführung denkbar. Ihm sei durchaus bewusst, dass hier die Kalkulation
schwierig sei, da es sich um ein altes Bad handele und die Wetterproblematik
bekannt sei. Er fragt an, wie hoch ein Zuschuss aus Sicht des Vereins sein
müsse, um das Bad langfristig weiter betreiben zu können.
Herr Siepmann führt
eine Reihe von Problemen an wie beispielsweise die Holzkonstruktion, die Sanierung
des Beckens und der WC-Anlagen.
Einzelne Aspekte
aus dem Konzept von Ernst & Young seien sinnvoll und zusammen mit dem
Trägerverein umsetzbar. Eventuell könne ein Kombibad am Standort des Freibades
entstehen. So könne ein Hallenbad, das nicht in Form eines Spaßbades betreiben
werde, sondern den sportlichen Ansprüchen genüge, neben das Freibad gebaut
werden.
Herr Schweinsberg
(1. Beigeordneter) weist darauf hin, dass die Untersuchung der Firma Ernst
& Young keine Baukostenstudie, sondern nur eine Machbarkeitsstudie sei.
Herr Kranz fragt
nach, wie es langfristig mit dem Trägerverein weitergehen könne und welche
einmaligen Investitionen nötig seien.
Auch Herr Kick
(SPD-Fraktion) erkundigt sich, in wieweit die Finanzen und das ehrenamtliche
Engagement des Vereins und seiner Mitglieder dauerhaft gesichert seien.
Herr Siepmann
bestätigt das Engagement der Vereinsmitglieder ausdrücklich nur im Hinblick auf
die Zukunft des Bades. Bei den Querelen nebenher könne das ehrenamtliche
Engagement der Vereinsmitglieder nicht für die nächsten 3 Sommer konkret
zugesagt werden.
Zum Fortbestand des
Bades seien die Einnahmen des Imbisses zwingend notwendig. Hier seien jedoch
keine Möglichkeiten der privaten finanziellen Unterstützung für einen Neu- oder
Umbau möglich. Außerdem sehe der Verein einen Umbau auf eigene Kosten nicht
ein, wenn zu befürchten sei, dass kurzum die Bagger alles wieder abreißen, da
der Bau irgendwelchen Vorschriften nicht entspreche oder ein neues Bäderkonzept
vorliege.
Abschließend dankt Herr Kirschner Herrn Siepmann für die Ausführungen und das ehrenamtliche Engagement.