Herr Siepmann, der Vorsitzende des Trägervereins Schwelmebad e. V. erstattet einen mündlichen Statusbericht über die aktuelle Situation des Freibades. Für einen kostendeckenden Betrieb des Freibades in einer Saison müsse eine Zielgröße von mindestens 25.000 Badegästen erreicht werden. Im laufenden Jahr seien stattdessen allerdings nur rund 13.000 Badegäste zu verzeichnen gewesen.

Dies liege am schlechten Sommerwetter und führe zu Umsatzeinbußen bei den Eintrittsgeldern in Höhe von ca. 30.000 € sowie weiteren rd. 13.000 € bei den Verkaufserlösen des Imbisses und der sonstigen Veranstaltungen.

Zusätzlich seien hohe Reparaturkosten und Aufwendungen für die Wassererwärmung im großen Schwimmbecken (22 Grad) angefallen.

Der Verein habe in Eigenregie die Dachentwässerung saniert. Die laufenden Zahlungen an die AVU und für die externe Gasversorgung könnten noch aus dem Budget bezahlt werden. Fraglich sei jedoch, wie das Vereinsziel, den Schwimmmeister ganzjährig zu beschäftigen und zu bezahlen, finanziert werden könne.

 

Daneben seien die Veranstaltungen aus Einnahmesicht positiv verlaufen.

 

Im Vorjahr sei die Situation mit mehr als 20.000 Badegästen und einer privaten Einzelspende in Höhe von rd. 20.000 € besser verlaufen, so dass der Schwimmmeister für das Jahr 2017 verpflichtet werden konnte.

Mit dem jährlichen Zuschuss der Stadt, der von 50.000 € im Jahr 2009 auf inzwischen 35.000 € abgesenkt worden sei, werde es immer schwieriger, den Badebetrieb in der bisherigen Form aufrecht zu erhalten, da nach Abzug der laufenden Verpflichtungen nur rd. 11.000 € zur Verfügung blieben. Ohne größere Unterstützung sei der Trägerverein nicht mehr willens und in der Lage die Aufgaben zu übernehmen und werde die Schlüssel in diesem Jahr zurückgeben.

 

Herr Kranz (SWG/BfS – Fraktion) fragt nach, welche Aufgaben der Schwimmmeister im Winter übernehme und ob tagesaktuelle Besucherlisten zur Verfügung gestellt werden könnten.

 

Herr Siepmann bestätigt, dass über das Kassenprogramm solche Statistiken erstellbar seien. Daraus sei auch zu ersehen, dass an einzelnen Tagen eine Besucherzahl von 2.000 Personen realisiert worden sei. Der Schwimmmeister sei im Winterhalbjahr mit verschiedenen Reparaturaufgaben im Keller beschäftigt und nehme in dieser Zeit auch seinen Jahresurlaub und Freizeitausgleich für die angefallenen Überstunden.

 

Herr Schwunk (FDP – Fraktion) dankt Herrn Siepmann für das ehrenamtliche Engagement zum Erhalt des Bades. Der Pachtvertrag laufe bis zum Jahr 2020. Aus Sicht seiner Fraktion sei eine Fortführung denkbar. Ihm sei durchaus bewusst, dass hier die Kalkulation schwierig sei, da es sich um ein altes Bad handele und die Wetterproblematik bekannt sei. Er fragt an, wie hoch ein Zuschuss aus Sicht des Vereins sein müsse, um das Bad langfristig weiter betreiben zu können.

 

Herr Siepmann führt eine Reihe von Problemen an wie beispielsweise die Holzkonstruktion, die Sanierung des Beckens und der WC-Anlagen.

Einzelne Aspekte aus dem Konzept von Ernst & Young seien sinnvoll und zusammen mit dem Trägerverein umsetzbar. Eventuell könne ein Kombibad am Standort des Freibades entstehen. So könne ein Hallenbad, das nicht in Form eines Spaßbades betreiben werde, sondern den sportlichen Ansprüchen genüge, neben das Freibad gebaut werden.

 

Herr Schweinsberg (1. Beigeordneter) weist darauf hin, dass die Untersuchung der Firma Ernst & Young keine Baukostenstudie, sondern nur eine Machbarkeitsstudie sei.

 

Herr Kranz fragt nach, wie es langfristig mit dem Trägerverein weitergehen könne und welche einmaligen Investitionen nötig seien.

 

Auch Herr Kick (SPD-Fraktion) erkundigt sich, in wieweit die Finanzen und das ehrenamtliche Engagement des Vereins und seiner Mitglieder dauerhaft gesichert seien.

 

Herr Siepmann bestätigt das Engagement der Vereinsmitglieder ausdrücklich nur im Hinblick auf die Zukunft des Bades. Bei den Querelen nebenher könne das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder nicht für die nächsten 3 Sommer konkret zugesagt werden.

Zum Fortbestand des Bades seien die Einnahmen des Imbisses zwingend notwendig. Hier seien jedoch keine Möglichkeiten der privaten finanziellen Unterstützung für einen Neu- oder Umbau möglich. Außerdem sehe der Verein einen Umbau auf eigene Kosten nicht ein, wenn zu befürchten sei, dass kurzum die Bagger alles wieder abreißen, da der Bau irgendwelchen Vorschriften nicht entspreche oder ein neues Bäderkonzept vorliege.

 

Abschließend dankt Herr Kirschner Herrn Siepmann für die Ausführungen und das ehrenamtliche Engagement.