Sitzung: 26.11.2015 Rat der Stadt Schwelm
Beschluss: Vorberatung - mehrheitlich beschlossen und weiter
Abstimmung: Ja: 20, Nein: 17, Enthaltungen: 1
Vorlage: 184/2015/1
Herr Schier führt aus, warum die SPD-Fraktion
dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen werde. Sie sei der Auffassung, dass sich
dort deutlich konkurrierende Belange gegenüberstehen und frühzeitig eine
Abwägung der Belange erfolgen solle. Die SPD bestreite nicht die Notwendigkeit
der Schaffung von Gewerbeflächen und das in dieser Richtung ein Zeichen gesetzt
werden müsse. Wenn sie aber die einzelnen für sie fünf wesentlichen Punkte
abwägen, die da sind Bodenbeschaffenheit, bzw. Ablagerungen aus der
Bodenbeschaffenheit, die Frage der Nutzung eines Teils des Geländes durch eine
Nachbarschaft, Mitnutzung von Parkplätzen und die Frage einer strategischen
Reserve (Parkraumnutzung für die neue Dreifeldhalle oder als Freifläche im
innerstädtischen Bereich), kommen sie zu
dem Ergebnis, dass diese Punkte wesentlicher seien, als die dortige Fläche zu
entwickeln. Die SPD-Fraktion strebe eher überregionale Betriebsansiedlung und
ein interkommunales Gewerbegebiet an.
Herr Flüshöh erklärt, dass von Seiten der
CDU-Fraktion eine andere Meinung vertreten werde. In Schwelm habe man schon
immer ein großes Problem bei der Schaffung von Gewerbeflächen gehabt, so sei
dieses Gebiet wichtig, auch wenn es nur um eine Fläche von 6.400 qm gehe. Die CDU
ist ebenfalls der Auffassung, dass der interkommunale Weg weiter verfolgt
werden müsse. Dieser dauere aber mitunter Jahre oder Jahrzehnte.
Stadtentwicklung sei für sie eine strategische Herangehensweise. Wenn nicht
Flächen für Unternehmen angeboten werden können, werden diese in die
Nachbarstädte abwandern. Sicher habe man bei der betroffenen Fläche
konkurrierende Belange. Aber heute gehe es um den Aufstellungsbeschluss und
gerade das Bebauungsplanverfahren eröffne die Möglichkeit zur Diskussion und zur
Abwägung der verschiedenen Belange gegeneinander. Gegebenenfalls können Ziele
miteinander verbunden werden.
Frau Lubitz schließt sich vollumfänglich den
Ausführungen des Herrn Schier an.
Die Fraktion DIE LINKE. werde dem Vorschlag
ebenfalls nicht zustimmen.
Frau Burbulla sieht das Ganze differenzierter
und kann beiden Ausführungen folgen. Prinzipiell sei sie auch der Auffassung,
dass Schwelm Gewerbegebiete brauche. Die Fraktion DIE BÜRGER sehe die
Problematik im Punkte Parkraum. Die betroffene Fläche diene z.B. als Parkfläche
für das Heimatfest, für Besucher von Spielen der Schwelmer Baskets oder des
gegenüberliegenden Restaurants, dass stark frequentiert werde und über die
Stadtgrenzen hinaus bekannt sei. Wenn es eine Alternative hierzu gäbe, könnte ihre
Fraktion die Angelegenheit als unproblematischer ansehen.
Herr Weidenfeld verweist hinsichtlich der
Belastungen auf eindeutige Aussagen im Gutachten. Des Weiteren sei es nicht
üblich, von Seiten der Kommune Parkraum vorzuhalten, der zumal für die von Frau
Burbulla angeführten Punkte anders ausgewiesen sei bzw. werden sollte.
Zum Heimatfest gibt Herr Flüshöh zu bedenken,
dass dieses nur ein Mal jährlich stattfinde und es Schwelm insgesamt nicht an
Parkfläche mangele. Zu den Besuchern der Dreifeldhalle gebe es nach seiner
Kenntnis einen Handelsmarkt, der Flächen zur Verfügung stellen würde.
Hinsichtlich des Restaurants sei es grundsätzlich so, dass dieses zunächst
selbst Parkflächen nachweisen müsse. Aber hier könne Einigung im Rahmen des
Verfahrens erzielt werden.
Herr Feldmann bezieht sich nochmal auf das
Bodengutachten, das ausweise, dass dort Altlasten im Boden seien. Er könne sich
schwer vorstellen, dass kleine oder mittlere Handwerksbetriebe dort ein Gebäude
errichten wollen. Gleichwohl sei die Fraktion DIE LINKE. der Auffassung, dass
auch kleine Flächen überdacht werden müssen und regen an, über die Fläche am
Bahnhof Loh nachzudenken, ob dort wirklich Wohnbebauung notwendig sei oder eher
Gewerbe angesiedelt werden sollte.
Herr Kranz erklärt hierzu, dass Schwelm
natürlich Gewerbegebiete brauche und man das eine tun könne, ohne das andere zu
lassen. Hinsichtlich des Argumentes Parkraum solle gerade durch das
Planverfahren den Anwohnern die Möglichkeit eröffnet werden, Einwände
vorzutragen. Diese sollten dann vor einer Entscheidung abgewogen werden.
Herr Schwunk teilt mit, dass die FDP-Fraktion
der Beschlussvorlage zustimmen werde. Das Flächenproblem existiere seit
Jahrzehnten. Immer wenn es auf die Entscheidung zuging, hieß es, dass es nicht
gehe. Er erinnert in diesem Zusammenhang an das Gebiet Linderhausen. Die Idee
mit dem Gebiet Bahnhof Loh sei gut, aber der Eigentümer des Bereichs sei die
BEG, die ihre Preisvorstellungen habe. Daher sei man dazu übergegangen, dort
Wohngebiet vorzusehen.
Zu den unterschiedlichen Interessen können im
Laufe des Planverfahrens Lösungen gefunden werden, so auch die
Bodenbeschaffenheit in diesem Verfahren genauer betrachtet werden. Und zur
Parkplatzfrage könne es nicht sein, dass die Stadt einem Gastronom Parkflächen
zur Verfügung stelle. Auch hierzu werde eine Lösung gefunden.
Beschluss:
1. Gemäß
§ 2 (1) Baugesetzbuch (BauGB) in Verbindung mit § 13a BauGB vom 23. September
2004 (BGBl. I S. 2414) in der zur Zeit gültigen Fassung wird die Aufstellung
des Bebauungsplanes Nr. 102 „Gewerbegebiet Brunnen“ im beschleunigten Verfahren
beschlossen.
Von der Umweltprüfung gem. § 2 (5) BauGB, vom Umweltbericht gem. § 21 BauGB,
der Angabe gem. § 3 (2) Satz 2 BauGB und der zusammenfassenden Erklärung gem. §
10 (4) BauGB wird abgesehen; § 4c BauGB ist nicht anzuwenden.
Das Plangebiet beinhaltet das Flurstück der Gemarkung Schwelm, Flur 7,
Flurstück 506 tlw.. Der genaue Geltungsbereich setzt der Bebauungsplan fest (§
9 Abs. 7) BauGB.
2. Die
Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage des beigefügten Vorentwurfs die
Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 (2) BauGB (öffentliche Auslegung für
die Dauer 1 Monats) durchzuführen.
3. Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage des beigefügten Vorentwurfs die Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange gem. § 4 (2) BauGB durchzuführen.
Abstimmungsergebnis: |
einstimmig: |
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dafür |
20 |
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dagegen: |
17 |
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Enthaltungen: |
1 |