Beschluss: Vorberatung - mehrheitlich beschlossen und weiter

Abstimmung: Ja: 20, Nein: 17

Herr Philipp verweist auf den Rückgang der Schülerzahlen und das Wahlverhalten der Eltern. Ziel sei es, den Kindern alle Schulabschlüsse in Schwelm zu ermöglichen.

Ein Versuch dieses Ziel zu erreichen scheiterte bereits in 2011. Es war seinerzeit nicht mehrheitsfähig. Aktuell stelle sich dar, dass bis zu 50 % der betroffenen Schülerinnen und Schüler das Gymnasium wählen werden. Alle anderen werden auf Dauer in die Nachbarstädte fahren müssen. Er bedauere, dass er den Eltern, die sich sorgen, dass die Gesamtschule zu groß für ihr Kinder sein könnte, nicht helfen konnte.

 

Herr Flüshöh leitet ein, dass die Landesregierung das kommunale Selbstverwaltungsrecht gestärkt und mehr Freiräume für die Kommunen zur Gestaltung ihrer Schullandschaft und -strukturen geschaffen habe. Der Landtag hat die Sekundarschule als mögliche Schulform beschlossen, aber keine Verpflichtung für die Gründung einer Sekundarschule begründet. Er bezieht sich auf die rückläufigen Anmeldezahlen der Hauptschule. Die SPD-Fraktion habe sich daraufhin für die Errichtung einer Sekundarschule (Zusammenlegung der Haupt- und Realschule) und die Fraktionen CDU, FDP, SWG und BfS für den Erhalt der erfolgreichen Dietrich-Bonhoeffer-Realschule ausgesprochen. Die Politik einigte sich darauf, mit einem neutralen Fragebogen und Verfahren die Eltern nach ihrem Willen zu befragen. Dieser Aktion kam die SPD-Fraktion mit einer eigenen Fragebogenaktion zuvor, in der sie sogar eine Empfehlung für die Sekundarschule aussprach.

Seiner Auffassung nach habe die SPD damit den Weg der Neutralität verlassen und eine Absage an die offene Zusammenarbeit erteilt. Darüber hinaus erklärte die SPD-Fraktion am Ende den durch Fragebogenaktion eingeholten Elternwillen als nicht aussagekräftig.

 

Herr Schwunk spricht sich für eine differenzierte Förderung der Kinder je nach individueller Begabung aus. Für die FDP-Fraktion seien die Ergebnisse der Elternbefragung eindeutig und sie folge diesem Elternwillen. Eltern wissen genau, was gut für ihre Kinder sei und sie wünschen sich weiterhin die Realschule in Schwelm.

 

Frau Lubitz teilt mit, dass die Zahlen der Elternbefragung für sich sprechen. Die Fraktion DIE LINKE. spreche sich daher gegen die Einführung einer Sekundarschule und für die Schaffung einer integrativen Schule aus. Das Gebäude der Gustav-Heinemann-Schule sei ausreichend groß um dort entsprechend dem Willen der Eltern eine Gesamtschule neben Realschule und Gymnasium anzusiedeln.

 

Herr Gießwein weist darauf hin, hat die Fraktion B‘90/Die Grünen bereits vor einem Jahr ihren Antrag zur Schullandschaft in Schwelm gestellt habe, um diese für die nächsten 10 Jahre zukunftssicher aufzustellen. Im April 2012 erklärten daraufhin alle Schulleitungen hierzu ihre Mitarbeit, bis am 15.05.2012 die Realschule im Schulausschuss (SchA) unabgesprochen dann ihr Konzept für die Realschule vorlegte und damit aus dem gemeinsamen Vorhaben ausstieg. Weitere Mitarbeit anderer Schulleitungen war nicht zu verzeichnen. Am 07.01.2013 bekräftigten dann alle Schulleitungen erneut ihren Willen,  ein Konzept auszuarbeiten. Nachdem im SchA keine konstruktive Diskussion möglich war, entschied man sich zu der Fragebogenaktion, deren Ergebnis dann jeder für seine Vorstellungen interpretierte. Das Ergebnis der Fragebogen scheine auf den ersten Blick ein eindeutiges Signal gegen die Sekundarschule und für die Realschule zu sein. Betrachte man die Ergebnisse jedoch genauer, erkenne man, dass durchschnittlich weniger als 30 Schüler pro Schuljahr auf die Realschule entfallen, so dass noch nicht einmal eine Zweizügigkeit erreicht würde. Der Grund für das Sterben der Hauptschule liege in der Wirtschaft, die die Hürden für Ausbildungsplätze mit ihren Anforderungen an die Bildungsabschlüsse in die Höhe treiben. So werde es neben dem Gymnasium in Schwelm maximal eine weiterführende Schule in Schwelm geben und die Realschule könne dies aufgrund der Zahlen nicht sein.

 

Herr Kirschner bezieht sich auf die Ausführungen des Herrn Flüshöh und relativiert die Fragebogen-Aktion der SPD-Fraktion. Es wurde lediglich abgefragt, wer für die Sekundarschule sei und mehr nicht.

Intention für Schwelm solle es seines Erachtens sein, als Kreisstadt des ERK alle Schulabschlüsse und Laufbahnen anzubieten. Er persönlich habe großes Interesse daran, das Gymnasium mit seiner mehr als 400-jährigen Tradition dauerhaft zu erhalten und frage sich, ob die Stadt dauerhaft mit nur einer weiterführenden Schule neben dem Gymnasium bestehen könne. Die Landesregierung habe die Möglichkeit geschaffen, die Schullandschaft vielfältig zu erhalten. Er hoffe, dass die Realschule bestehen bleibe, die Sekundarschule sei aber ein geeigneteres Instrumentarium, alle Laufbahnen anbieten zu können.

 

Herr Feldmann wendet ein, dass die Eltern, die sich in der Fragebogenaktion mit der Frage nach der Gesamtschule konfrontiert sahen, nicht an eine Gesamtschule in Schwelm denken konnten. Seines Erachtens hätte das Ergebnis dann anders ausgesehen.

 

Herr Kranz hält den Erhalt der Realschule für ein gutes Angebot für den Kreis.

 

Herr Dr. Bockelmann fasst zusammen, dass die SPD und B‘90/Die Grünen alle Schulformen in Schwelm und am liebsten in einer gemeinsame Schule zusammengefasst präferieren . Das spreche für eine Sekundarschule, aufgestockt um  Sekundarstufe 2 oder eine Gesamtschule.

 

Herr Gießwein wendet ein, dass die Fraktion B‘90/Die Grünen eine dezidierte Eigenposition einnehme. Sie wolle nicht mit Gewalt die Gesamtschule, aber allen Schülern in Schwelm alle Abschlüsse ermöglichen. Wunsch sei es, unter Beteiligung aller Schulleitungen eine Lösung zu erarbeiten, neben dem Gymnasium eine weitere Schulform zu finden, um alle Abschlüsse zu ermöglichen.

 

Der Bürgermeister fast abschließend zusammen, dass für die Hauptschule die Bildung einer Eingangsklasse nicht mehr realisierbar und der Erhalt des Gymnasiums erstrebenswert sei. Zukünftig werde man nicht mehr alle Schulformen anbieten können, es sei denn, über Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Städten.

 


Beschluss:

 

  1. Die Dietrich-Bonhoeffer-Realschule wird aufrechterhalten. Es wird keine Sekundarschule in Schwelm gegründet.
  2. Mit der Schulleitung der Realschule und unter Beteiligung der Hauptschule wird ein pädagogisches Konzept entwickelt, dass die oben genannten Eckpunkte umsetzt, Die Grundschulen, das Gymnasium und das Berufskolleg in Ennepetal sind in das Verfahren einzubinden.
  3. Die Verwaltung wird beauftragt, einen Zeit- und Maßnahmenplan unter enger Beteiligung der Politik sowie der Schulen zu erarbeiten.

 

 


Abstimmungsergebnis:

einstimmig:

 

 

dafür

20

 

dagegen:

17

 

Enthaltungen: